USA: Polizisten-Gewerkschafterin (64) wegen Drogenhandels angeklagt
Eine 64-jährige Polizisten-Gewerkschafterin in San José (Kalifornien) muss sich wegen Drogenhandels vor Gericht verantworten. Ihr drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Leiterin der Polizisten-Gewerkschaft von San José soll mit Drogen gehandelt haben.
- Die 64-Jährige soll seit 2015 21 Opioid-Lieferungen aus anderen Ländern erhalten haben.
- Nun drohen ihr bis zu 20 Jahre Haft und eine Geldbusse von 250'000 Dollar.
Die Polizisten-Gewerkschaft von San José (Kalifornien) will auf Social Media zeigen, wie effektiv die Polizei ist. Sie vermittelt ein durchweg positives Bild der Polizeiarbeit. Gerne brüstet man sich mit der Beschlagnahmung von Drogen. Nun wurde die Leiterin der Gewerkschaft verhaftet – asugerechnet wegen Opioid-Handels.
Wie aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hervorgeht, wird Joanne Segovia die illegale Einfuhr und der US-weite Handel mit Opioiden vorgeworfen.
«Ich war absolut überrascht, schockiert und traurig», sagt der Gewerkschaftspräsident Sean Pritchard. Ihm zufolge arbeitete Segovia seit fast 20 Jahren bei der Gewerkschaft, berichtet «ABC7». «Diese Person war wirklich als die Oma der Gewerkschaft bekannt», so Pritchard.
Auch im Opioid-Geschäft scheint die 64-Jährige schon länger tätig zu sein. Seit Oktober 2015 soll sie mindestens 21 Lieferungen aus Ländern wie Hongkong, Ungarn, Indien und Singapur erhalten haben.
Segovia wickelt Drogenhandel über Gewerkschaft ab
Die Beamten der Homeland Security Investigations sind ihrerseits schon eine ganze Zeit hinter Segovia her. Seit Juli 2019 fingen sie fünf Bestellungen ab. Diese waren etwa als Süssigkeiten oder Hochzeitsgeschenke deklariert. In den Paketen fanden die Beamten allerdings «Tausende von Pillen mit kontrollierten Substanzen», so die Staatsanwaltschaft.
Die Bestellungen liefen über ihren privaten wie auch über ihren Arbeitscomputer der Gewerkschaft. Aber damit nicht genug: Segovia soll den Account der Gewerkschaft beim Paketzusteller UPS genutzt haben, um die Drogen weiterzuschicken. Zumindest in einem Fall wird ihr das vorgeworfen.
Im Falle einer Verurteilung drohen Segovia bis zu 20 Jahre Haft und 250'000 Dollar (230'000 Franken) Geldstrafe. Es gilt die Unschuldsvermutung.