China: Demonstranten verhindern Abriss von Moschee

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China,

Tausende Demonstranten haben vorerst den geplanten Abriss einer Moschee im Norden Chinas verhindert.

Flutlichter beleuchten die Grosse Moschee in Weizhou in der autonomen Region Ningxia im Norden Chinas am frühen Samstag. Tausende Muslime protestieren vor einer Mosche in der Stadt gegen deren geplanten Abriss.
Flutlichter beleuchten die Grosse Moschee in Weizhou in der autonomen Region Ningxia im Norden Chinas am frühen Samstag. Tausende Muslime protestieren vor einer Mosche in der Stadt gegen deren geplanten Abriss. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende demonstrierten drei Tage gegen den geplanten Abriss einer Mosche in Nordchina.
  • Am Samstag lenkte die Regierung ein — sie verschob das Bauvorhaben.

Seit Donnerstag hatten sich Tausende Demonstranten vor einer Moschee in der nordchinesischen Stadt Weizhou in der Region Ningxia versammelt, wie Anwohner berichteten. Sie protestieren gegen den geplanten Abriss des islamischen Gotteshaus. Am Samstagmittag sei schliesslich ein Behördenvertreter erschienen und habe aus einem Dokument vorgelesen, dass der Abriss verschoben sei. Anschliessend verliessen viele Demonstranten den Ort.

Die Behörden sehen Umbauarbeiten an der Moschee – die typische chinesische Architektur wurde durch Kuppeln und Halbmonde ersetzt – als illegal an und hatten eine Frist bis zum Freitag gesetzt, um das Gebäude abzureissen. Andernfalls werde die Regierung dies übernehmen.

Kurz vor Ablauf der Frist starteten Anwohner einen friedlichen Protest, wie Videos in sozialen Netzwerken zeigten. Sie sassen mit chinesischen Flaggen in der Hand auf den Stufen vor der Moschee oder hielten sich auf einem nahe gelegenen Platz auf. Die Echtheit der Videos konnten nicht überprüft werden.

Landesweite Solidarität

Zahlreiche Protestteilnehmer waren nach Angaben von Anwohnern aus Hunderte Kilometer entfernten muslimischen Regionen nach Weizhou gekommen, um sich an dem Protest zu beteiligen und um den Teilnehmern etwas zum Essen zu bringen. Hunderte Sicherheitskräfte seien allerdings gekommen, um die Umgebung abzusichern.

Der Islam ist eine von fünf offiziell anerkannten Religionen in China, in dem kommunistischen Land leben 23 Millionen Muslime. In den vergangenen Monaten hat die Regierung den Druck auf die Minderheit erhöht. Sie verlangt, dass sich die Religionsgruppen stärker an "traditionellen" chinesischen Werten orientieren sollen. In Gegenden mit überwiegend muslimischer Bevölkerung wurden islamische Symbole wie der Halbmond von öffentlichen Orten entfernt. Die Regierung begründet dies mit dem Kampf gegen Extremismus.

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