China plant gigantisches Wasserkraftwerk in Tibet

Samantha Reimer
Samantha Reimer

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China plant in Tibet den weltweit grössten Wasserkraftdamm: Ein Mega-Projekt, das jährlich 300 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen könnte.

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Wasserkraftwerk in Baihetan in Sichuan im Juni 2021 (Symbolbild) - AFP/Archiv

Die chinesische Regierung hat grünes Licht für einen monumentalen Staudamm in der abgelegenen tibetischen Bergregion gegeben. Nach Berichten von «Focus Online» soll das Wasserkraftwerk am Yarlung Tsangpo entstehen.

Denn in den gewaltigen Bergen Tibets bietet der Yarlung Tsangpo ideale Voraussetzungen für ein Mega-Kraftwerk. Der Fluss verliert auf nur 50 Kilometern sage und schreibe 2000 Höhenmeter, was enorme Energiepotenziale verspricht.

Kommunistische Partei Chinas
Das Baihetan-Wasserkraftwerk in China. (Symbolbild) - Keystone

So könne das Projekt jährlich 300 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren, wie «Focus Online» berichtet. Zum Vergleich: Der deutsche Stromverbrauch lag 2023 bei 457 Milliarden Kilowattstunden.

Rekordhalter produziert nicht einmal ein Drittel

Die Dimensionen sind tatsächlich rekordverdächtig. Der bisherige Rekordhalter, der Drei-Schluchten-Damm, produziert gerade einmal 88 Milliarden Kilowattstunden – nicht mal ein Drittel der geplanten Leistung.

Für China ist das Projekt von enormer strategischer Bedeutung, denn der Energiehunger des Landes wächst rasant. Die Herausforderungen sind jedoch immens.

Drei-Schluchten-Damm
Das grösste Wasserkraftwerk der Welt: Der Drei-Schluchten-Damm in Yichang, China. (Symbolbild) - Keystone

Denn die Region ist extrem abgelegen – die erste asphaltierte Strasse wurde erst 2013 fertiggestellt. Geschätzte Kosten: umgerechnet 135 Milliarden Euro.

China geht auf Risiko

Hinzu kommen massive ökologische Bedenken und mögliche Umsiedlungen von Anwohnern. Internationale Spannungen drohen zusätzlich.

Der Yarlung Tsangpo fliesst direkt an der Grenze zu Indien und wird später zum Brahmaputra. Indien und Bangladesch befürchten daher, dass China ihnen lebenswichtiges Wasser abgraben könnte.

China könnte dadurch aber Überschwemmungen in Indien auslösen, wie «Focus Online» warnt. Daher steht auch viel auf dem Spiel.

Positive Aspekte im Fordergrund

Der Kohleverbrauch ist nämlich auf Rekordniveau, die Industrie und Privathaushalte verbrauchen mehr Energie denn je. Künstliche Intelligenz und E-Mobilität treiben den Strombedarf zusätzlich in die Höhe.

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Ein Überblick über das Baihetan Wasserkraftwerk in China. (Symbolbild) - CNS/AFP

Das Wasserkraftwerk soll zudem helfen, den Energiemix zu dekarbonisieren und die Klimaziele zu erreichen. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua betont daher die positiven Aspekte:

Arbeitsplätze in Tibet, klimaneutrale Energieproduktion und strategische Unabhängigkeit. Ob das Projekt die komplexen ökologischen und geopolitischen Herausforderungen meistern kann, bleibt abzuwarten.

Kommentare

User #5758 (nicht angemeldet)

Die meisten Tibetaner sind bestimmt nicht dagegen, wenn sie den Strom fast umsonst bekommen in Zukunft. LOL.

User #1199 (nicht angemeldet)

Die Chinesen stellen für uns günstige (und mittlwerweile auch hochwertige) Produkte her, ohne die wir kaum mehr funktionieren würden. Gleichzeitig zeigen wir mit dem Finger auf die Kohlekraftwerke, welche die dafür benötigte Energie bereit stellen. Nun will China weg von fossiler Energie wie kein zweites Land auf dieser Erde - und nun ist es auch wieder nicht recht.

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