China verhängt Sanktionen gegen Manager von US-Rüstungsfirmen
Als Reaktion auf die jüngsten Waffenverkäufe der USA an Taiwan hat China Sanktionen gegen die Chefs der beiden US-Unternehmen Raytheon Technology und Boeing Defense, Space and Security verhängt.
Aussenamtssprecherin Mao Ning sagte am Freitag in Peking, die Rüstungslieferungen schadeten der chinesischen Souveränität und den Sicherheitsinteressen.
Die nicht näher beschriebenen Strafmassnahmen richten sich gegen den Raytheon-Vorsitzenden Gregory Hayes und Boeing-Spitzenmanager Ted Colbert, weil beide an dem jüngsten Waffengeschäft mitgewirkt hätten, wie die Sprecherin sagte. Die USA sollten aufhören, Waffen an Taiwan zu liefern und militärische Kontakte mit Taipeh zu pflegen.
Die USA hatten Anfang des Monats neue Waffenexporte an Taiwan im Wert von 1,1 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) genehmigt. Zu dem Paket gehören laut Medienberichten 60 Harpoon-Schiffsabwehrraketen und 100 Luft-Luft-Raketen vom Typ Sidewinder sowie Unterstützung für ein Luftabwehr-Radarwarnsystem.
Die Lieferungen werden von der US-Regierung mit einem zunehmenden Druck Chinas auf die demokratische Inselrepublik begründet, etwa mit einer verstärkten militärischen Präsenz in der Luft und zur See. China sieht die demokratisch regierte Insel als Teil der Volksrepublik an. Taiwan hingegen versteht sich als unabhängig.
Ein Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan hatte Anfang August zu schweren Spannungen mit China geführt. Peking veranstaltete grossangelegte Manöver und übte eine See- und Luftblockade sowie eine mögliche Eroberung. Die USA haben sich schon vor Jahrzehnten der Verteidigung Taiwans verpflichtet, was seither meist Waffenlieferungen bedeutete.