China weist Kritik der Türkei an Umerziehungslagern zurück
China verteidigt seine Umerziehungslager für muslimische Uiguren. Die Türkei bezeichnete sie als «Schande für die Menschheit».
Das Wichtigste in Kürze
- China wird für seine Umerziehungslager für muslimische Uiguren kritisiert.
- Die Türkei bezeichnet die Zwangsinternierung als «Schande für die Menschheit».
China hat mit scharfer Kritik auf Forderungen der Türkei reagiert, seine Umerziehungslager für muslimische Uiguren zu schliessen. «Es ist falsch und unverantwortlich, dass die türkische Seite unangemessene Anschuldigungen gegen China erhebt», sagte eine Sprecherin des Pekinger Aussenministeriums heute Montag.
Den Vorwurf der Türkei, wonach ein uigurischer Musiker in chinesischer Haft ums Leben gekommen sei, bezeichnete die Sprecherin als «lächerliche Lüge». Auf einem Video sei klar zu sehen, dass der Mann nicht nur lebt, sondern bei bester Gesundheit sei.
«Schande für die Menschheit»
Zuvor hatte sich die Türkei als eine der ersten muslimischen Nationen gegen die chinesischen Lager zu Wort gemeldet. Sie bezeichnete die Zwangsinternierung von Uiguren als eine «Schande für die Menschheit».
«Es ist kein Geheimnis mehr, dass mehr als eine Million Uiguren willkürlich festgenommen wurden, dass sie in Gefängnissen und Konzentrationslagern gefoltert und politischer Gehirnwäsche unterzogen werden». Das geht aus der Erklärung des Aussenministeriums am Samstag hervor.ischen Aussenministeriumssprechers Hami Aksoy.
Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk, das in dem ehemaligen Ostturkestan beheimatet ist. Viele Uiguren haben familiäre Verbindungen in die Türkei. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking verleibten die Kommunisten die Region der Volksrepublik ein.
Konfliktherd Xinjiang
Heute gilt die Region Xinjiang wegen der Spannungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen als Konfliktherd. Die Uiguren beklagen gewaltsame Unterdrückung, während ihnen die Chinesen Separatismus vorwerfen.
Offizielle Zahlen gibt es nicht, unbestätigten Berichten zufolge sollen aber Hunderttausende Uiguren in Internierungslagern festsitzen. Peking rechtfertigt sein Vorgehen mit extremistischen Strömungen in Xinjiang und macht die Uiguren für blutige Unruhen und Terroranschläge verantwortlich.