China will jetzt die Geburtenzahl ankurbeln
Um dem Rückgang der Bevölkerung seit 2022 entgegenzuwirken, plant China die Einführung neuer Massnahmen zur Förderung von Geburten und Eheschliessungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz der Abschaffung der Ein-Kind-Politik schrumpft die Bevölkerung in China weiter.
- Chinas Regierung stellt deswegen Hilfe für Familien in Aussicht.
- Mit neuen Massnahmen soll eine «Kultur des Kinderkriegens und Heiratens» errichtet werden.
In Zeiten sinkender Geburtenzahlen und weniger Eheschliessungen hat Chinas Regierung Hilfe für Eltern und Kinder in Aussicht gestellt. Die Massnahmen sollen Paare dazu animieren, Kinder zu bekommen. Zudem sollte es die Kosten für Geburten, Erziehung und Bildung senken, wie aus einer Mitteilung des Staatsrates hervorging.
Peking will so eine «neue Kultur des Kinderkriegens und Heiratens» errichten und eine positive Einstellung zu Ehe und Familie fördern. Die Lokalregierungen sollen den Angaben zufolge Regelungen umsetzen, damit frisch gebackene Eltern leichter eine Auszeit nehmen können.
Peking stellte ausserdem Steuervorteile und ein System für Zuschüsse bei Geburten in Aussicht. Zu den Vorhaben zählten auch mehr und leichter zugängliche Angebote für Betreuung von Kindern und deren Gesundheitsversorgung.
Neue öffentliche Plattformen sollen die Partnersuche für junge Leute zudem fördern. Bis wann die Regierung die Pläne mit wie viel Geld umsetzen will, blieb offen.
China: Demografische Herausforderungen
Die Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der Chinas Demografie-Problem immer drängender wird. Parallel sind die Erziehungskosten vor allem in Grossstädten in China hoch. Obendrein machen vielen Menschen hohe Jugend-Arbeitslosigkeit sowie schwache Wirtschaftsentwicklung Sorgen.
Die Bevölkerung in dem Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern schrumpft nach offiziellen Angaben seit dem Jahr 2022. Dies trotz der Abschaffung der jahrzehntelang herrschenden Ein-Kind-Politik vor knapp 10 Jahren. Experten berichten, dass manche Städte Grundschulen in Altenheime umgebaut hätten, weil Kinder fehlten und es mehr Rentner gegeben habe.
Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2050 rund 500 Millionen Chinesen 60 Jahre und älter sind. Die nationale Gesundheitskommission begann rund 30'000 Menschen an verschiedenen Orten in China zu befragen. Dies, um mehr über die «Furcht vor dem Kinderkriegen» und Einflussfaktoren zu erfahren.
Ausländische Medien berichteten unter Berufung auf betroffene Frauen, dass diese Anrufe von Behörden erhalten hätten. Damit wolle die Regierung die Frauen dazu bewegen, Kinder zu bekommen.