Chinas Ministerpräsident Li Keqiang will EU nicht spalten
Kurz vor dem EU-China-Gipfeltreffen in Brüssel hat der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang Vorwürfe zurückgewiesen, Peking wolle die EU spalten.
Das Wichtigste in Kürze
- China weist jegliche Vorwürfe zurück, die EU spalten zu wollen.
- Die gemeinsamen Interessen wögen viel schwerer als die Differenzen.
«Wir unterstützen nachdrücklich den europäischen Integrationsprozess in der Hoffnung auf ein vereintes und prosperierendes Europa», schreibt Li Keqiang in einem Gastbeitrag für das «Handelsblatt». Pekings intensive Zusammenarbeit mit osteuropäischen Ländern sei «vorteilhaft für eine ausgewogene Entwicklung innerhalb der EU, dient auch zur Geschlossenheit der EU und stellt eine nützliche Ergänzung der Beziehungen zwischen China und Europa dar». Die gemeinsamen Interessen zwischen China und Europa wögen viel schwerer als die Differenzen, schreibt Li.
China war vorgeworfen worden, durch die besondere Kooperation mit osteuropäischen Staaten die EU auseinanderzutreiben. Im vergangenen Jahr hatte ein alljährlich stattfindendes Treffen Li Keqiangs mit Regierungschefs aus 16 Ländern in Mittel- und Osteuropa Brüssel alarmiert. Erörtert wurde die Zusammenarbeit in wichtigen Bereichen - wie etwa Infrastruktur, Energiewirtschaft, Technologien und Tourismus. EU-Diplomaten beklagten, «Teile und herrsche» sei die Strategie Chinas, um die europäische Einheit zu untergraben.
Das EU-China-Gipfeltreffen in Brüssel findet am Dienstag statt. Li Keqiang versicherte in dem «Handelsblatt»-Gastbeitrag, China sei bereit, mit Europa die Zusammenarbeit auf den verschiedensten Gebieten, «etwa in der Wahrung des Pariser Klimaabkommens, in der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung, im Festhalten am Atomabkommen mit dem Iran sowie in der Bekämpfung des Terrorismus weiter auszubauen». Zudem solle der Austausch über Fragen wie die Reform der Welthandelsorganisation (WTO) verstärkt werden.