Nach 76 Tagen im Lockdown wegen des Coronavirus hat die Stadt Wuhan die Ausgangssperre gelockert. Zehntausende Menschen wollten gestern schon ausreisen.
Coronavirus China
Passagiere steigen aus dem Zug G1005 aus und verlassen den Südbahnhof. Der G1005, der erste Zug, der von Wuhan in die Provinz Guangdong fährt, seit Wuhan die Ausreisebeschränkungen wegen des Coronavirus aufgehoben hat, ist am Mittwoch im Südbahnhof von Guangzhou eingetroffen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die chinesische Stadt Wuhan hat 76 Tage Komplett-Lockdown hinter sich.
  • Gestern lockerten die Behörden nun das Ausreiseverbot.
  • Die Angst vor einer zweiten Infektionswelle mit dem Coronavirus bleibt aber riesig.
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Nach mehr als zweieinhalb Monaten dürfen die Einwohner von Wuhan die zentralchinesische Millionenstadt nun endlich wieder verlassen. Und das zeigte sich schon gestern Mittwoch deutlich. Menschenmassen strömten zum Bahnhof und Flughafen der chinesischen Millionenstadt.

Nach Schätzungen der Regierung wollten im Laufe des Tages 55'000 Menschen allein mit dem Zug aus der Stadt abreisen.

Coronavirus Wuhan
Die Menschen, die nach der Coronavirus Pandemie jetzt aus Wuhan ausreisen wollen, müssen am Flughafen oder Hauptbahnhof ihre Handys zeigen und sich das Fieber messen lassen. - Keystone

In Wuhan waren Ende Dezember die ersten Fälle der Lungenkrankheit aufgetreten, die inzwischen als Covid-19 bekannt ist. Am 23. Januar wurde die Stadt komplett abgeriegelt.

In China starben seither mehr als 3300 Menschen an dem neuartigen Coronavirus. Weltweit gibt es bereits mehr als 80'000 Todesopfer. Inzwischen hat sich die Lage – zumindest in China – ein wenig entspannt. Die Zahl der Infektions- und Todesfälle geht stark zurück.

Coronavirus Wuhan
Zwei Chinesen beim Tanzen auf Wuhans Strassen. Die Menschen freuen sich offensichtlich stark über die erneute Öffnung. - Keystone

Zuletzt waren von 30 Neuinfektionen 25 sogenannte «importierte Fälle» aus dem Ausland. China hat es offenbar geschafft, Neuansteckungen erfolgreich zu unterdrücken.

Vor allem weil Neuansteckugen wieder ins Land eingeschleppt werden, hat die Regierung die Massnahmen gegen aus dem Ausland einreisende Menschen ausgeweitet.

Angst vor zweiter Welle des Coronavirus in China ist gross

Denn: Die Angst vor einer zweiten Infektionswelle ist gross. Zumindest, bis man das Coronavirus medizinisch im Griff hat.

Zur Sicherheit müssen die Reisenden aus Wuhan in vielen chinesischen Provinzen vorerst noch für zwei Wochen in Quarantäne. Sie dürfen die Stadt zudem nur verlassen, wenn sie nachweislich gesund sind. Dazu müssen sie einen Code auf ihrem Handy vorzeigen und ihre Körpertemperatur messen lassen.

Coronavirus - China Guangzhou
Coronavirus und die Luftfahrt: Wie sicher sind Langstreckenflüge während der Pandemie? - dpa

Nur wer 14 Tage ohne Symptome ist, bekommt einen grünen Code und darf sich frei innerhalb der Stadt bewegen.

Von einer vollständigen Rückkehr zur Normalität ist Wuhan aber immer noch weit entfernt: Die Schulen sind weiterhin geschlossen und es gibt noch Ausgangsbeschränkungen. Die Behörden raten den Einwohnern auch jetzt noch dazu, die Stadt und ihre Wohnviertel wenn möglich nicht zu verlassen.

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