Coronavirus: Panikmache mit Fake-Videos aus China
Im Netz kursieren mehrere Videos, die angeblich aus dem Coronavirus Epizentrum Wuhan stammen. Doch viele davon sind bereits viel älter.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Coronavirus werden Fake-Videos in den sozialen Medien verbreitet.
- Die Videos sind zum Teil bereits vor dem Ausbruch des Virus entstanden.
- Die Szenen haben sich teilweise nicht einmal in China abgespielt.
Das Coronavirus ist eines der Trend-Themen in den sozialen Medien. Tausende Posts, Bilder und Videos werden stündlich hochgeladen.
Über den neuartigen Erreger ist vieles noch unbekannt. Die Ungewissheit verunsichert viele Menschen und treibt sie auf die Suche nach Antworten ins Internet. Doch in der Informationsflut wird es zunehmend schwieriger, an zuverlässige Informationen zu gelangen.
LKW-Fahrer auf der Flucht aus Wuhan?
Seit ein paar Tagen macht auf Twitter ein Video die Runde. Es zeigt einen LKW mit chinesischen Schriftzeichen und zwei Polizisten. Der Lastwagen fährt an den Polizisten vorbei, einer von ihnen bewirft das Fahrzeug mit Steinen und rennt noch kurz hinterher.
Dazu schreibt der User «Harry Chen PhD»: «Lastwagen voller Dorfbewohner entkommt der Strassensperre». Hastags wie #WuhanCoronavirus zeigen deutlich, in welchem Kontext sich die Szene angeblich ereignet haben soll.
Doch ein Blick in die Kommentare zeigt: Das Video soll schon älter sein und die Szene soll sich gar nicht in Wuhan abgespielt haben.
Das Video ist tatsächlich vor dem Coronavirus-Ausbruch entstanden. Es wurde bereits vor zwei Jahren auf der Seite «LiveLeak» hochgeladen. Als Ursprungsort wird nur «China» angegeben.
Fledermäuse als Ursprung des Coronavirus?
Das Coronavirus soll von Fledermäusen abstammen. Der Grund für den Ausbruch in Wuhan soll gemäss einer Theorie der Verzehr der Tiere in der Region sein. Dazu wird ebenfalls ein Video immer wieder geteilt.
Das Video, in dem die Chinesin Wang Mengyun eine Fledermaus-Suppe isst, wurde bereits 2017 gedreht. Ausserdem befindet sich das Restaurant im Inselstaat Palau, nahe den Philippinen. Dazwischen liegen fast 3500 Kilometer.
