Panamakanal: Hafen-Deal mit US-Vermögensverwalter ärgert Peking
Der geplante Verkauf von Häfen am Panamakanal an ein US-Konsortium sorgt für geopolitische Spannungen. China versucht, den Deal zu verhindern.

Der Panamakanal, eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt, steht erneut im Zentrum geopolitischer Konflikte. Aktuell plant das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC, zwei strategisch bedeutende Häfen am Kanal zu verkaufen.
Den Zuschlag soll ein US-Konsortium unter Leitung von Blackrock erhalten. Dieser Schritt hat sowohl in Washington als auch in Peking für Aufsehen gesorgt.

Die USA sehen darin eine Chance, ihren Einfluss auszubauen, während China den Deal als Bedrohung seiner Interessen betrachtet.
Häfen am Panamakanal noch in chinesischer Hand
Hutchison betreibt seit 1997 die Häfen Balboa und Cristóbal an beiden Enden des Kanals. Nun sollen 90 Prozent der Anteile für 19 Milliarden Dollar verkauft werden.
Wie «Deutschlandfunk» berichtet, betont Hutchison, dass der Verkauf rein wirtschaftliche Gründe habe. Er hänge nicht mit politischen Forderungen aus Washington zusammen.
Chinesisches Aussenministerium spricht von Mobbing
Das chinesische Aussenministerium bezeichnet den Deal als erzwungen und spricht von Mobbing. In offiziellen Medien wird der Verkauf sogar als Verrat und rückgratlose Auslieferung aus reiner Profitgier dargestellt.

Diese harte Rhetorik, die auf offiziellen Regierungswebseiten veröffentlicht wurde, spiegelt die Position der Zentralregierung in Peking wider. Wie «SRF» berichtet, plant China nun, aktiv gegen den geplanten Deal vorzugehen.
Die rechtlichen Optionen sind allerdings begrenzt. Dennoch könnte China den Druck auf CK Hutchison erhöhen, da der Konzern auch Häfen in China und Hongkong betreibt.
Kampf der Grossmächte
Experten warnen vor einer weiteren Eskalation zwischen den USA und China, da beide Länder ihre Interessen am Kanalvehement verteidigen. Die chinesische Regierung befürchtet, dass die Kontrolle über die Häfen durch ein US-Konsortium ihren Zugang zur Wasserstrasse einschränken könnte.
Laut «DVZ» könnte dies langfristig Chinas Handelsrouten gefährden und seine Position in der Region schmälern. Peking könnte nun den Verkauf als Frage der nationalen Sicherheit einstufen und das umstrittene Sicherheitsgesetz anwenden.

Allerdings birgt ein solches Vorgehen Risiken für China, da es die zunehmende Politisierung von Geschäftsentscheidungen offenlegt. Das ohnehin schon angeschlagene Vertrauen der Privatwirtschaft würde so weiter untergraben.
Strategische Bedeutung des Kanals
Der Panamakanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und ist eine zentrale Drehscheibe für den globalen Handel. Laut «FAZ» nutzen ihn vor allem die USA, China, Japan und Südkorea intensiv.
Seit der Übergabe des Kanals von den USA an Panama im Jahr 1999 steht dessen Verwaltung unter panamaischer Kontrolle. Doch die geopolitische Bedeutung des Kanals macht ihn zum Spielball der Supermächte.
US-Präsident Trump hatte wiederholt kritisiert, dass das US-Militär Gebühren für die Kanalnutzung zahlen müsse. Er forderte eine Rückgabe des Kanals an die USA und drohte sogar mit militärischen Massnahmen.
Proteste in Panama
Während die Grossmächte um den Kanal ringen, regt sich Widerstand in Panama selbst. Bei einem Besuch von US-Aussenminister Marco Rubio protestierten laut «DW» Dutzende Menschen gegen die Einmischung der USA.
Mit Transparenten wie «Diese Heimat ist nicht zu verkaufen» machten sie deutlich, dass der Kanal ein Symbol nationaler Souveränität bleibt. Panamas Regierung betont weiterhin ihre Neutralität.
Sie weist Vorwürfe zurück, dass China oder die USA eine direkte Kontrolle über den Panamakanal hätten. Dennoch bleibt unklar, wie sich die geplanten Veränderungen auf die Zukunft des Kanals auswirken werden.