China-Aus am Panamakanal? So reagiert Panama auf US-Forderung

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Panama,

US-Aussenminister Rubio verlangt von Panama, den chinesischen Einfluss auf den Panamakanal sofort zu stoppen. Präsident Mulino zeigt sich kompromissbereit.

Mulino Panama Rubio
Panamas Präsident Mulino zeigt sich offen für die Panamakanal-Forderungen von US-Aussenminister Rubio. - Keystone

Der Streit um den Panamakanal spitzt sich weiter zu. US-Aussenminister Marco Rubio forderte bei seinem Besuch in Panama einen sofortigen Kurswechsel.

«Aussenminister Rubio hat deutlich gemacht, dass die derzeitige Situation inakzeptabel ist.», Die erklärte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce, wie unter anderem «Zeit Online» berichtet.

USA wollen China in Panama ausbooten

Die USA kritisieren den wachsenden Einfluss Chinas auf die wichtige Wasserstrasse. Laut Bruce verstosse dieser gegen die Neutralitätspflichten aus den Kanalverträgen zwischen den USA und Panama.

Findest du es richtig, dass die USA versuchen, den chinesischen Einfluss am Panamakanal zu schwächen?

Rubio drohte mit Konsequenzen, sollte Panama nicht umgehend handeln. Panamas Präsident José Raúl Mulino zeigte sich nach dem Treffen mit Rubio dennoch optimistisch.

Er betonte, es gehe vor allem um die Kontrolle der Häfen, nicht um die Souveränität über den Kanal. «Ich glaube nicht, dass es diesbezüglich irgendwelche Unstimmigkeiten gab», sagte Mulino laut «Zeit».

So beschwichtigt Panama Rubio

Mulino kündigte unter anderem an, das Abkommen zur neuen Seidenstrasse nach dessen Ablauf nicht verlängern, wie «Vietnam.vn» berichtet. Zudem ordnete er eine Überprüfung des in Hongkong ansässigen Unternehmens Hutchison Ports an, das Häfen an beiden Kanalenden betreibt.

Panamakanal Rubio Panama
US-Aussenminister Rubio (l.) und der Chef der Kanalbehörde Ricuarte Vásquez am Panamakanal. - Keystone

Experten vermuten, Panama könnte den Betrieb dieser Häfen durch Hutchison Ports nicht verlängern. Stattdessen könnten amerikanische oder europäische Unternehmen zum Zuge kommen.

Mulino schlug ausserdem einen Dialog auf technischer Ebene mit den USA vor. Damit sollen die Bedenken der Amerikaner ausgeräumt werden. Er betonte jedoch die Souveränität Panamas über den Kanal: «Der Kanal ist und bleibt panamaisch», zitiert ihn «Die Zeit».

Massive Proteste in Panama

Die Bevölkerung Panamas reagiert derweil mit Unmut auf die amerikanischen Forderungen. Während der Gespräche zwischen Rubio und Mulino kam es zu Protesten in Panama-Stadt.

Auf Transparenten war beispielsweise zu lesen: «Diese Heimat ist nicht zu verkaufen». Der Kanal gilt auch als Symbol der nationalen Souveränität.

Panama Rubio Demo
In Panama kam es während des Rubio-Besuches zu massiven Protesten. - Keystone

Der 82 Kilometer lange Panamakanal verbindet Atlantik und Pazifik und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den USA erbaut. 1999 übergaben die USA die Kontrolle an Panama, der Vertrag verlangte die dauerhafte Neutralität des von den Amerikanern gebauten Kanals.

Geopolitische und wirtschaftliche Bedeutung

Etwa drei Prozent des globalen maritimen Handels werden durch den Panamakanal abgewickelt. Die Wasserstrasse ist von enormer strategischer Bedeutung für den Welthandel.

Karte Panamakanal Rubio Panama
Die USA setzen Panama mit Blick auf den Panamakanal massiv unter Druck. - Open Street Map

Der Kanal verkürzt die Schiffsrouten zwischen Ost- und Westküste der USA erheblich. China hat in den letzten Jahren verstärkt in Infrastrukturprojekte in Lateinamerika investiert.

Dies wird von den USA mit Argwohn betrachtet. Der Streit um den Panamakanal ist Teil des grösseren geopolitischen Wettbewerbs zwischen den beiden Supermächten

Trumps harte Linie

Der Besuch Rubios in Panama steht im Zeichen der Aussenpolitik von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte damit gedroht, die Kontrolle über die Wasserstrasse zurückzufordern.

«In vier Jahren werden unsere Interessen am Panamakanal besser gesichert sein», zitiert die «Tagesschau» Rubio aus einem Interview. Rubios Reise führt ihn nach Panama weiter nach Guatemala, El Salvador, Costa Rica und in die Dominikanische Republik.

Neben dem Thema Panamakanal steht auch die Migration im Fokus. Trump hatte Massenabschiebungen angekündigt, was die Beziehungen zu den lateinamerikanischen Ländern belastet.

Kommentare

Ghost66

Trump will jetzt alles unter der Nagel reisen, was Ihm nicht gehört. DieUSA haben den Panamakanal vor Jahrzehnten Verkauft und jetzt wollen Sie es wieder zurück. Ob das China auch so sieht ist noch die Frage. USA ist nicht mehr so Stark wie sie sich Ausgeben.

User #3651 (nicht angemeldet)

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