China: Seltene Erden dürfen nicht mehr exportiert werden
China blockiert als Reaktion auf die Trump-Zölle den Export seltener Erden und Magnete. Die Auto-, Halbleiter- und Luftfahrtindustrie zittert.

China hat den Export bestimmter seltener Erden und Magnete gestoppt. Betroffen sind vor allem Metalle und Magneten, die für die Montage von Autos, Drohnen, Robotern und Raketen unerlässlich sind.
Die chinesische Regierung arbeitet derzeit an einem neuen Regulierungssystem, das bestimmten Unternehmen, darunter amerikanische Rüstungsfirmen, dauerhaft die Lieferung untersagen könnte. Die Massnahme ist eine direkte Reaktion auf die drastischen Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump.
Diese traten Anfang April in Kraft. Die Exportbeschränkungen gelten jedoch nicht nur für die USA. Sie sollen für alle Länder bestehen, wie die «New York Times» berichtet.
China: Seltene Erden und Magnete bleiben im Land
Die Ausfuhrgenehmigungspflicht wird in verschiedenen Häfen uneinheitlich durchgesetzt. Branchenexperten warnen, dass sich das Verfahren in die Länge ziehen könnte.

So dürfte die Versorgung mit Mineralien und Produkten ausserhalb Chinas knapp werden. Die betroffenen Metalle werden fast ausschliesslich in China raffiniert.
Magnete werden zu 90 Prozent dort hergestellt. Ohne spezielle Ausfuhrlizenzen dürfen diese Produkte China künftig nicht mehr verlassen, so «Handelsblatt».
Globale Industrie unter Druck
Die Exportrestriktionen treffen die Auto-, Halbleiter- und Luftfahrtindustrie besonders hart. Diese Branchen sind auf die betroffenen seltenen Erden angewiesen.
Dazu zählen unter anderem Samarium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Lutetium, Scandium und Yttrium. Diese Metalle sind essenziell für die Fertigung von Hochleistungsmagneten, die in Elektroautos, Windkraftanlagen, Drohnen und Kampfpanzern verbaut werden.
Auch in Düsentriebwerken, Lasern, Autoscheinwerfern und bestimmten Zündkerzen sind sie unverzichtbar. Die US-Wirtschaft könnte besonders hart getroffen werden. Viele Unternehmen von dort halten nur geringe Lagerbestände dieser Metalle, wie das «Manager Magazin» berichtet.
Auswirkungen auf die Lieferketten
Die Exportbeschränkungen könnten die weltweite Fertigung erheblich beeinträchtigen, wenn die Vorräte ausserhalb Chinas erschöpft sind. Die betroffenen Metalle machen nur einen kleinen Teil der chinesischen Gesamtexporte aus, verursachen aber grosse Probleme für die Abnehmerländer.
Die USA und Europa müssen nun versuchen, die ausbleibenden Rohstoffe in anderen Teilen der Welt zu ordern. Doch Alternativen sind rar: Die weltweit reichsten Vorkommen schwerer seltener Erden liegen im Süden Zentralchinas, wie das «Manager Magazin» berichtet.
Verschiedene Branchen unter Druck
Branchenexperten sehen die Gefahr, dass die Produktion von Elektroautos, Mikrochips und Hightech-Komponenten für Autos und Flugzeuge zum Erliegen kommen könnte. Die Versorgung mit diesen kritischen Rohstoffen gilt als eines der mächtigsten Instrumente Chinas im Handelskonflikt.

Die Unsicherheit über die künftige Versorgungslage sorgt in der Industrie für erhebliche Unruhe, wie «Golem» berichtet.
Reaktionen aus den USA
Im Weissen Haus sorgt der Exportstopp ebenfalls für Unruhe. Kevin Hassett, führender Wirtschaftsberater von US-Präsident Trump, bezeichnete die Massnahme laut der «Welt» als «besorgniserregend».
Die US-Regierung prüft derzeit weitere Optionen, um auf die chinesischen Beschränkungen zu reagieren, wie «Handelsblatt» berichtet. Auch europäische Unternehmen beobachten die Entwicklung mit Sorge, da sie auf Importe aus China angewiesen sind.