Apple kauft sich Teile von Chipfirma
Die Chipfirma Dialog Semiconductor wird von Apple teilweise gekauft. Im Gegenzug erhält das Unternehmen Apple-Aufträge.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Chipfirma Dialog Semiconductor gibt Teile an Apple ab.
- Beim Deal übernimmt Apple rund 300 Ingenieure.
Der europäische Chipentwickler Dialog Semiconductor tritt einen Teil seines Geschäfts und Know-hows an Apple ab und bekommt im Gegenzug künftige Aufträge vom iPhone-Konzern zugesichert.
Apple übernimmt bei dem Deal mehr als 300 Dialog-Ingenieure und weitere Mitarbeiter sowie die Standorte in Nabern und Neutaubing (D), in Livorno (I) und Swindon (UK). Es geht um rund 16 Prozent der Dialog-Belegschaft. Sie haben in der Vergangenheit bereits fast ausschliesslich für Apple-Produkte gearbeitet und werden nun Beschäftigte des iPhone-Konzerns.
Knapp 300 Millionen Franken
Apple vertieft damit die Entwicklung eigener Chips und sichert sich auch Lizenzen auf einige Dialog-Patente für Technologien zur Stromsteuerung. Apple zahlt Dialog knapp 300 Millionen Franken für die Übernahme der Geschäftsbereiche und Patentlizenzen. Zudem schiesst Apple weitere knapp 300 Millionen Franken für Käufe von Dialog-Produkten in den kommenden drei Jahren vor.
Ende Mai hatte Dialog gewarnt, dass die Firma Aufträge von Apple verlieren könnte, weil der iPhone-Konzern eigene Chips zur Stromsteuerung entwickele. Das setzte den Kurs zeitweise stark unter Druck. Die Anleger hatten das Beispiel der britischen Chip-Firma Imagination Technologies vor Augen, die an der Börse abstürzte und schliesslich übernommen wurde, nachdem sie Apple als Kunden verlor.
Dialog Semiconductor betonte jetzt aber, man habe eine breite Palette an Aufträgen von Apple unter anderem für Technik zum Strommanagement, dem Aufladen von Batterien und Audiosysteme erhalten. Erste Umsätze aus diesen Vereinbarungen sollen 2019 fliessen und in den Jahren 2020 und 2021 zulegen. Der Chipentwickler kündigte an, nach der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 10 Prozent auf den Weg bringen zu wollen.
