Studie

Facebook: Interne Studie belegt schlechten Einfluss auf Nutzer

Alexander König
Alexander König

USA,

Facebook, neu Meta, weiss um die negativen Auswirkungen seiner Plattform auf die Menschen Bescheid. Doch das Netzwerk behielt die Erkenntnisse für sich.

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Mark Zuckerberg, Chef von Facebook. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit mehreren Jahren weiss Facebook um den negativen Einfluss auf seine User Bescheid.
  • Jeder achte leidet wegen der Plattform unter psychischen Problemen.
  • Eine interne Task-Force, welche dies ändern soll, wurde schon 2019 aufgelöst.

Immer wieder kommen grossangelegte Studien zum Schluss, dass sich soziale Netzwerke negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken können. Seien es der soziale Druck oder aber ausgefeilte Mechanismen, die zum Online-Bleiben animieren.

Etwas exotisch mutet es an, wenn eine Social-Media-Plattform selbst eine solche Studie durchführt, zu selbigem Schluss kommt und das Ergebnis totschweig. Genau dieser Fall liegt aktuell bei Facebook vor.

360 Millionen Facebook-Nutzer betroffen

In einem Facebook-internen Dokument, das dem «Wall Street Journal» vorliegt, sind ernüchternde Umfrageergebnisse ersichtlich: Hochgerechnet jeder achte Nutzer berichtet, dass Facebook Schlaf, Arbeit, Beziehungen oder die Erziehungskompetenz gegenüber den eigenen Kindern negativ beeinträchtigt. Das sind rund 360 Millionen Nutzer.

Bemerken sie bei sich einen schlechten Einfluss sozialer Medien?

Die Facebook-Forscher selbst führen dies auf eine zwanghafte Nutzung der Facebook-App zurück. Von «Internetsucht» ist die Rede, zitiert «Bussines Insider» aus dem Artikel.

Aber nicht nur das: Die Studie kam gar zum Schluss, dass dieser negative Effekt bei Facebook grösser ist als bei anderen sozialen Medien. Einen «kausalen Zusammenhang» sähen die Forscher jedoch nicht. Vielmehr liege es an einer «problematischen Nutzung» der Plattform.

Facebook löste Taskforce für gesunden Umgang mit Social Media auf

Und es kommt noch schlimmer: Die Forschung wurde betrieben im Rahmen einer internen Aktion, welche die Reduzierung solch problematischer Nutzung zum Ziel hatte. Einige Erkenntnisse seien genutzt worden, um schädliches Verhalten seitens Nutzer zu minimieren. Doch im Jahr 2019 wurde das zuständige Team wieder aufgelöst.

Eine Stellungnahme von Facebook gegenüber dem «Wall Street Journal» relativiert das ans Licht Gekommene. So habe das Unternehmen seinen Nutzern lediglich einen Dienst erweisen und schädlichen Einfluss minimieren wollen. In einem Schreiben heisst es, dass Facebook diverse Tools anbiete, welche einen bewussteren Umgang mit der Social-Media-Plattform fördern.

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