Facebook plant eigenen News-Bereich
Das Soziale Netzwerk Facebook möchte mit einem eigenen News-Bereich auffahren. Für die Inhalte will der Konzern grosse Zeitungen bezahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook will seinen eigenen News-Bereich kreieren.
- Für den Inhalt ist das Soziale Netzwerk bereit, namhaften Zeitungen Millionen zu bezahlen.
Facebook ist das weltweit grösste Soziale Netzwerk. In Vergangenheit rückte es wegen Falschmeldungen von Nutzern und Firmen in den Fokus der Medien. Nun plant der Konzern einen eigenen News-Bereich.
Gemäss dem «Wall Street Journal» bietet das Unternehmen grossen Medien für deren Inhalte bis zu drei Millionen Dollar pro Jahr. Im Raum würden Agenturen und Zeitungen wie «Bloomberg» oder die «Washington Post» stehen. Das Soziale Netzwerk kommentierte diese Aussage bisher nicht.
Kampf gegen Fake News?
Ob der Konzern damit das Problem der oft kritisierten Fake News abfedern will?
In einem Gespräch mit dem CEO von Springer sagte Mark Zuckerberg unlängst, er wolle hochwertige und vertrauenswürdige News hervorheben. Dabei schloss Zuckerberg auch Lizenzzahlungen an teilnehmende Medienunternehmen nicht aus.
Wechselhafte Strategie von Facebook
Die Strategie des Sozialen Netzwerks im Umgang mit Medieninhalten hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder stark geändert. Zunächst wurde das Online-Netzwerk zu einer immer wichtigeren Plattform für Medienunternehmen, um Nutzer zu erreichen. Doch dann wurde Facebook im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 für die massenhafte Verbreitung gefälschter Nachrichten missbraucht. Nun setze es neue Prioritäten.
Anfang 2018 kündigte Zuckerberg an, Beiträge von Familie und Freunden sollen im Newsfeed der Nutzer mehr Gewicht als Medieninhalte erhalten. Dadurch versiegten bei vielen Medienunternehmen die Trafficströme aus Facebook, die zuvor mühsam aufgebaut worden waren.
Die Idee eines abgetrennten Bereichs für Medieninhalte lehnte Mark Zuckerberg damals allerdings noch ab.
Facebook und Google sind besonders stark im Geschäft mit Online-Werbung. Bei ihnen landen auch Anzeigenerlöse, die früher an Medienunternehmen gingen.