Google: Dialog-Technologien und Videokonferenzen der Zukunft
Künstliche Intelligenz ist eine tragende Säule des Google-Geschäfts. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O zeigt der Konzern, was sie kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Nahezu lebensechte Videokonferenzen und Software, die eine Unterhaltung führen kann.
- Google will in eine Reise in die Zukunft wagen.
Zugleich gab Google auf seiner Entwicklerkonferenz einen Ausblick auf die nächste Version des Smartphone-Systems Android.
Zu letzteren gehört die Möglichkeit, die Suchanfragen-Historie der vergangenen 15 Minuten zu löschen. Ausserdem wird man in der Foto-App einzelne Ordner mit Passwort-Schutz einrichten können - zum Beispiel für Aufnahmen von Dokumenten.
Diesjährige Google I/O-Konferenz mal draussen im Park vor der Hauptzentrale
Der Internet-Konzern veranstaltet die Konferenz Google I/O in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie in einem Online-Format. Anders als bei vielen anderen solchen Veranstaltungen wurde die Präsentation nicht vorab aufgezeichnet. Sie wurde live von einer kleinen Bühne zwischen Gebäuden der Firmenzentrale in Kalifornien übertragen. Einige Google-Mitarbeiter mit Masken besorgten in sicherer Entfernung zueinander als Zuschauer den Applaus.
Google legte besonderen Fokus auf Fortschritte bei der Entwicklung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz. So wurde die Software «Lamda» demonstriert, die eine Unterhaltung mit einem Menschen führen kann. Die Antworten seien dabei nicht vorgegeben, sondern würden von dem Programm auf Basis vorhandener Informationen erzeugt, betonte Google-Chef Sundar Pichai.
Google führte zwei Beispiele für einen Dialog vor: Die Software schlüpfte dafür erst in die Rolle des Planeten Pluto und dann eines Papierfliegers. Sie beantwortete Fragen danach, ob es schon Besucher auf dem Planeten gab oder wie weit das Papierflugzeug schon geflogen ist.
Künstliche Intelligenz kommt auch beim «Project Starline» zum Einsatz
An der Dialog-Technologie werde noch geforscht, sie solle aber in Produkte wie den Sprachassistenten Google Assistant einfliessen, sagte Pichai. Der Konzern will dabei sein Wissen über die Welt insgesamt immer stärker über Sprache nutzbar machen. So soll es in Zukunft ausreichen, man würde gern zum Ziel eine Route mit einem schönen Blick auf Berge nehmen.
Künstliche Intelligenz kommt auch beim «Project Starline» zum Einsatz, mit dem Google Unterhaltungen per Video revolutionieren will. Bei dem System werden Menschen und Lichtverhältnisse von mehr als einem Dutzend Kameras und Sensoren erfasst. Übertragen werden die Bilder auf neu entwickelte Bildschirme, die Details besonders realistisch wiedergeben sollen.
Google Display: Der Geschäftspartner sitzt direkt gegenüber
Eine Journalistin des Magazins «Wired», die das System vorab testen konnte, bestätigte den Eindruck, der Gesprächspartner sitze einem direkt gegenüber. Zugleich lasse der Effekt nach, sobald man nicht von der richtigen Stelle auf das Display schaue, schränkte sie ein. Laut Google wurde an der Technologie schon seit mehreren Jahren gearbeitet - und weitere Jahre der Entwicklung seien nötig.