Die digitale Parallelwelt Metaverse soll sich auch zu einem gigantischen Handelsplatz für digitale Güter entwickeln. Die dabei eingesetzte Technik NFT wird im Meta-Konzern nun bei Instagram getestet.
Ein Smartphone vor dem Logo von Instagram.
Ein Smartphone vor dem Logo von Instagram. - Carsten Rehder/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Gruppe von Künstlern und Sammlern aus den USA wird in Kürze in der Lage sein, ihre digitalen NFT-Kunstwerke auf Instagram zu präsentieren.
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Das kündigten Meta-Konzernchef Mark Zuckerberg und Instagram-Chef Adam Mosseri auf Facebook und Twitter an.

NFTs («Non-fungible Token»), die in der Kunstszene gerade boomen, ermöglichen es, digitale Inhalte mit einem nicht austauschbaren Besitzzertifikat zu versehen. Technisch gesehen handelt es sich bei NFTs um Einträge in einem endlos fortgeschriebene Digitalregister, der sogenannten Blockchain.

Zuckerberg sagte in einem Interview, dass sein Unternehmen NFTs auf der Plattform testet und dass «ähnliche Funktionen» bald auch auf Facebook verfügbar sein werden. Instagram-Chef Adam Mosseri kündigte an, dass eine kleine Gruppe von US-Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit haben wird, NFTs in ihrem Feed, ihren Stories und in Nachrichten anzuzeigen.

Die Details der NFTs werden auf ähnliche Weise wie bei Profilen und Produkten mit Hilfe von Schlüsselwörtern («Tags») angezeigt. Klickt man auf das Tag, werden Informationen wie der Name des Erstellers und des Besitzers angezeigt. Mosseri sagte, der Test werde zunächst in einem begrenzten Umfang ablaufen, damit Instagram von der Community lernen könne. Für das Posten oder Teilen der digitalen Sammelobjekte fallen demnach auf Instagram keine Gebühren an. Im Fokus stehe die Möglichkeit für Kreative, mit NFTs Geld zu verdienen. Man erlaube aber auch Sammlern, ihre Kunstobjekte zur Schau zu stellen.

Insta-Chef räumt «Spannungsverhältnis» ein

«Ich möchte von vornherein anerkennen, dass es bei NFTs und Blockchain-Technologien und Web3 im weiteren Sinne um die Verteilung von Vertrauen und Macht geht», sagte Mosseri. «Aber Instagram ist im Grunde eine zentralisierte Plattform, daher gibt es hier ein Spannungsverhältnis.»

Befürworter der Blockchain-Technik nehmen mit dem Begriff Web3 in Anspruch, die dritte Generation des Webs geschaffen zu haben. Die erste Generation (Web 1.0) bezeichnet demnach die Ära, als Firmen und Organisationen mit ihren Homepages das Web gefüllt haben. Web 2.0 ist durch den Aufstieg der Social-Media-Dienste wie Facebook geprägt, in der die Inhalte vor allem von den Nutzern selbst erzeugt werden. Im Web 3.0 sollen die User dann auch digitale Wertgegenstände im Web besitzen.

Die NFTs, die künftig auf Instagram präsentiert werden können, bauen technisch auf den Blockchains Ethereum und Polygon auf. Besonders Ethereum steht wegen der hohen Transaktionsgebühren («Gas-Fees») und des enormen Energie-Bedarfs für die Absicherung der Transaktionen in der Kritik.

Mosseri betonte, die Unterstützung für NFTs auf Instagram könne dazu beitragen, die Technologie einem breiteren Publikum vorzustellen. Im Januar hatte bereits Twitter NFTs auf der Plattform als sechseckige Profilbilder eingeführt.

Experten gehen davon aus, dass die Förderung der NFT-Technik Teil der grösser angelegten Metaverse-Pläne des Konzerns ist. In der virtuellen Parallelwelt von Meta sollen sich Nutzerinnen und Nutzer in Form von digitalen Avataren fortbewegen und miteinander interagieren können. Dabei soll auch mit digitalen Gütern und Statussymbolen gehandelt werden können. So stellte Zuckerberg in Aussicht, dass die Kleidung, die ein Avatar im Metaverse trage, mit Hilfe der NFT-Technik an verschiedene Orte mitgenommen werden könne.

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