Aufgrund des Coronavirus ist das öffentliche Leben in Italien zum Erliegen gekommen. Die Menschen bleiben zu Hause und nutzen das Internet mehr als je zuvor.
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Das öffentliche Leben ist in Italien zum Erliegen gekommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Italien ist der Internet-Traffic aufgrund des Coronavirus um 70 Prozent gestiegen.
  • Mitverantwortlich sind Kinder, die nach der Schliessung der Schulen mehr Computer spielen.
  • Die europäischen Netzbetreiber müssen sich überall auf steigenden Traffic vorbereiten.
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Italien muss im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie hart durchgreifen. Seit Mittwoch sind alle Läden, Bars, Pubs und Restaurants geschlossen – nur Lebensmittelläden und Apotheken sind noch offen. Auch die Schulen bleiben geschlossen: Das öffentliche Leben ist faktisch zum Erliegen gekommen.

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Menschen stehen am 12. März in Mailand in sicherem Abstand Schlange, um Lebensmittel zu kaufen. - Keystone

Das hat weitreichende Folgen für die Gesellschaft: Die Italiener suchen jetzt nach neuen Freizeitbeschäftigungen – und finden die Ablenkung im Internet. Das wird durch eindrückliche Zahlen belegt, die «Bloomberg» gestern veröffentlichte: Nach Angaben von Telecom Italia ist der Internet-Traffic um 70 Prozent gestiegen.

Online-Gaming für Anstieg mitverantwortlich

Luigi Gubitosi, CEO von Telecom Italia, gab am Mittwoch bei einem Gespräch mit Analysten die neuesten Zahlen bekannt: «Wir konnten einen Anstieg von mehr als 70% des Internet-Verkehrs über unser Festnetz feststellen, mit einem grossen Beitrag von Online-Spielen wie Fortnite

Viele Schülerinnen und Schüler, die jetzt zuhause bleiben, verbringen ihre Zeit mit Computerspielen, statt zu lernen. Dadurch sind Fortnite und Co. für einen grossen Teil des Traffic-Anstiegs verantwortlich.

Call of Duty Warzone 2
Call of Duty: Warzone ist der Free-to-Play-Ableger von Modern Warfare. - Activision

Anfang dieser Woche erschien mit «Call of Duty: Warzone» ein weiteres Spiel, das nach dem Prinzip von Fortnite funktioniert. Das Spiel wurde in den ersten 24 Stunden von rekordverdächtigen 6 Millionen Spielern installiert. Dabei waren die Installationsdateien, die heruntergeladen werden müssen, bis zu 100 Gigabyte gross.

Die Datenmengen, die durch Personen im Home-Office verursacht werden, dürften im Vergleich geringer ausfallen. Die Unternehmenskommunikation über Teams, Skype und Ähnliche Programme benötigt vergleichsweise wenig Bandbreite.

Coronavirus stellt Netze auf die Probe

Mit der Verschärfung der Schutzmassnahmen in ganz Europa dürften die Traffic-Zahlen weiter steigen. Da stellt sich die Frage, ob die Netze auf den steigenden Traffic vorbereitet sind.

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Das Kapitol, sonst ein belebter Platz im Zentrum Roms, ist leergefegt. - Keystone

Das Italienische Netz scheint mit der gestiegenen Internetnutzung bisher gut zurechtzukommen. «Bloomberg» zitiert eine Erklärung per E-Mail von Telecom Italia. «Das Netzwerk von Telecom Italia funktioniert perfekt und mit höheren Volumen im Vergleich zu den Vortagen. Die gemeldeten Probleme betrafen nur einige Anwendungen aufgrund eines Ausfalls des internationalen Netzwerks.»

Mit der vom Bundesrat beschlossenen Schliessung aller Schulen ab nächsten Montag dürfte der Traffic auch in der Schweiz weiter steigen. Ob die Schweizer Netzbetreiber dem Wachstum der Internetnutzung gewachsen sind, wird sich dann zeigen.

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