«Lensa»: KI-App wegen sexistischen Avataren kritisiert
Die Smartphone-App «Lensa» steht derzeit in der Kritik: Vor allem weibliche Nutzer sollen auf den erstellten Fotos häufig sehr freizügig dargestellt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der App «Lensa» können Nutzer aus einem Selfie ein Porträt erstellen.
- Jetzt steht sie in der Kritik, weil besonders Frauen oft freizügig dargestellt werden.
- Zudem soll auch Kunst von echten Künstlern geklaut worden sein.
Die App «Lensa» erfreut sich derzeit grosser Beliebtheit. Sie kann mithilfe von künstlicher Intelligenz blitzschnell, aus einem Selfie, ein Porträt generieren. Das kostet natürlich deutlich weniger Zeit, als selber eines zu malen. Im Vergleich zu einer Profianfertigung kann zudem viel Geld gespart werden.
Der Dienst steht jetzt aber massiv in der Kritik: Vor allem weibliche Nutzer sollen auf den erstellten Fotos häufig sehr freizügig, oder sogar komplett entblösst dargestellt werden. Die US-amerikanische Schauspielerin Megan Fox tut auf Instagram ihren Unmut kund. Die 36-Jährige fragt, warum die meisten ihrer Avatare nackt seinen.
Prisma Labs Inc., das Unternehmen hinter der App, äusserte sich zu dem Problem: «Es wäre nicht ganz zutreffend zu behaupten, dass diese Angelegenheit ausschliesslich weibliche Nutzer betrifft.»
Ein weiterer gravierender Vorwurf betrifft potenziellen Kunstraub. Die K.I. bedient sich zur Erlernung ihrer Fähigkeiten unzähligen Inhalten aus dem Internet.
Unter diesen Inhalten ist auch Kunst von echten Künstlern. Einige Programmierer behaupten, dass die K.I. sich nicht nur von diesen Kunstwerken inspirieren lässt, sondern diese als Beispiel verwenden.
Künstler-Signaturen auf Porträts von «Lensa»
User haben sogar Resultate geteilt, auf denen Künstler-Signaturen noch zu sehen sind. Hierzu sagt Prisma Labs: «Das trainierte Netzwerk stellt diese Details wieder her, damit die Ausgabe mehr wie ein Gemälde aussieht.»
Inwiefern Prisma Labs Inc. wegen dieser Vorwürfe Ärger zu befürchten hat, ist noch unklar.