Meta bereitet Monetarisierung für Apps vor
Facebook, Instagram und WhatsApp, Töchter der Firma Meta, könnten künftige Features nur noch gegen Bezahlung bereitstellen. Was über die Pläne bekannt ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Monetarisierung der Apps von Meta ist im Gange.
- Auch Bezahlfeatures sollen dabei inbegriffen sein.
- In letzter Zeit waren die Werbeeinnahmen des Mega-Konzerns rückläufig.
Bei Meta sind offenbar Vorbereitungen für eine Monetarisierung der beliebten Social-Media-Netzwerke Facebook und Instagram sowie der Messenger-App WhatsApp in Gang. Wie das Branchenmagazin «The Verge» aus von Mitarbeitern zugespielter interner Kommunikation zitiert, baut Meta derzeit eine eigene Abteilung auf. Diese soll sich mit «möglichen Bezahlfeatures» für drei Plattformen auseinandersetzen und diese aufbauen. Was bislang bekannt ist.
Die neue Abteilung soll «New Monetization Experiences» heissen und von Pratiti Raychoudhury geleitet werden. Die war bislang für die Forschungsabteilung verantwortlich. Unter anderem werde sich die Abteilung mit der Möglichkeit auseinandersetzen, User für neue Features künftig zur Kasse zu bitten.
Grund für die Pläne dürfte sein, dass zuletzt, nicht nur bei Meta, die Werbeeinnahmen stark rückläufig waren. Die schwächelnden Zahlen lassen sich insbesondere auf Apples Massnahme zurückführen, das App-übergreifende Tracking auf iOS-Geräten einzuschränken.
Man habe nicht vor, Nutzer für das Ausblenden von Werbung zur Kasse zu bitten. Das sagte Metas Vizepräsident der Monetarisierungsabteilung, John Hegemann, dem Bericht zufolge.
Auf konkrete Pläne für Bezahl-Features wollte er zwar nicht eingehen, sagte aber: «Ich denke, wir sehen Möglichkeiten, neue Arten von Produkten, Features und Erfahrungen zu bauen (...)» Und: «Ich denke, innerhalb eines Fünfjahres-Horizonts können sie wirklich die Nadel bewegen und einen bedeutenden Unterschied machen.»
Bis 2024 verzichten Facebook und Instagram auf Anteil an Gewinnen
Eine direkte Monetarisierung der Meta-Töchter findet in überschaubarem Ausmass bereits statt: Bei Instagram kann man seit Mitte Juli Geld für exklusiven Content verlangen, den nur für Abonnenten sichtbar ist; Administratoren von Facebook-Gruppen können exklusive Inhalte bereits hinter eine Bezahlschranke stellen. WhatsApp verlangt von bestimmten Unternehmen Geld, um die Möglichkeit zu erhalten, ihre Kunden anzuschreiben.
Im Juni hat sich Meta-CEO Mark Zuckerberg (38) auf Facebook zu Wort gemeldet. Er hat gesagt, sein Unternehmen werde bis 2024 keinen Anteil dieser Gewinne haben wollen. Die Arbeit an der Zeit danach scheint derzeit bereits in vollem Gange zu sein.