Nach Terroranschlägen: Hass-Plattform 8chan geht wieder online
Die Hass-schürende Webseite 8chan geht wieder online. Nach damit im Zusammenhang stehenden Schreckenstaten geht sogar der Gründer dagegen vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Das für seine Radikalisierung bekannte Onlineforum 8chan geht wieder online.
- Die meisten Internetdienstleister wollen damit nichts zu tun haben.
- Deswegen dürfte es nicht lange gehen, bis die Seite wieder weg vom Fenster ist.
Das Onlineforum und Imageboard 8chan wird für verschiedene rassistisch motivierte Terroranschläge mitverantwortlich gemacht. Zuletzt schoss ein 21-Jähriger in El Paso (USA) gezielt auf lateinamerikanische Personen. Dabei kamen 22 Menschen ums Leben. Dem vorangegangen war der Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch: 51 Personen starben, nachdem ein rund 30-Jähriger auf sie geschossen hatte.
In beiden Fällen posteten die Täter vor Begehen der Schreckenstat eine Ankündigung ihres Vorhabens auf 8chan. Und in beiden Fällen wird davon ausgegangen, dass die Täter auf 8chan überhaupt erst radikalisiert worden sind. So wurden etliche rechtsextremen Attentäter in den Kommentarspalten glorifiziert und andere dazu aufgefordert, Minderheiten zu töten.
IT-Firmen wollen damit nichts zu tun haben
Daraufhin kündigte der Internetsicherheitsdienstleister Cloudflare die Zusammenarbeit mit der kontroversen Webseite. Die Betreiber von 8chan sahen sich daraufhin dazu gezwungen, die Seite vom Netz zu nehmen. Jetzt ging die Seite wieder online, und zwar unter dem Namen 8kun.
8chan mit neuem Namen online: Wie lange?
Das passt den meisten nicht. Sogar der ursprüngliche Gründer der Webseite, Fredrick Brennan, hat schon mehrere Male für die Schliessung der Webseite gesorgt. Wie «Heise» berichtet, kontaktiert er unaufhörlich IT-Dienstleister, um sie davon zu überzeugen, mit 8chan keine Kooperation einzugehen. Oder aber, um sie diese beenden zu lassen.
Das scheint zu klappen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels war 8kun bereits nicht mehr erreichbar.
Gründer leitete Webseite für jungfräuliche Depressive
Das Onlineforum war 2013 von Brennan gegründet worden. Auf die Idee, eine solche Seite ohne Einschränkung der Meinungsfreiheit zu eröffnen, sei er unter Einfluss von Pilzen gekommen.
Eigenen Angaben zufolge arbeitete er zuvor als Administrator für die Seite Wizardchan. Diese richtete sich an jungfräuliche und depressive Männer. Nachdem bekannt wurde, dass Fredrick Brennan seine Jungfräulichkeit verloren hatte, verliess er die Seite.