Russland baut eigene Laptops mit veralteter Hardware
Die Sanktionen treffen schon länger auch die Technologie-Industrie in Russland. Jetzt stehen erste russische Laptops bereit – mit Prozessoren aus 2012.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund der Sanktionen muss Russland sich in verschiedenen Bereichen selbst versorgen.
- Auch Laptops werden mittlerweile Inland hergestellt, jedoch mit veralteter Hardware.
- Die russischen Hersteller müssen auf eigene Lagerbestände zurückgreifen.
Die aufgrund des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen gegen Russland machen sich offenbar auch in der Technik-Industrie bemerkbar. Das russische Unternehmen «Prombit» will das Land nun mit eigenen Laptops versorgen. Der vor dem Verkaufsstart stehende «Bitblaze Titan BM15» wird aber wohl keine Rekorde brechen.
Russland-Laptops setzen auf verstaubte Chips
Wie bereits auf ersten geteilten Fotos zu sehen ist, wirkt der Rechner schon optisch wie aus dem vergangenen Jahrzehnt. Der klobige Laptop kann aber offenbar auch nicht mit seinen inneren Werten überzeugen.
So setzt das Gerät nach Angaben von «futurezone» auf einen Chip der ein Baikal-M-Serie. Dieser kommt mit Cortex-Rechnerkernen aus dem Hause TSMC mit Jahrgang 2012 daher. Russland muss wegen Liefersperren auf eigene Lagerbestände für die Prozessoren zurückgreifen.
Auch sonst würde die Hardware hierzulande gerade mal für Einsteigergeräte herhalten. So gibt es 1,5 GHz Taktfrequenz und ein 15,6-Zoll-Display mit FHD, der Akku soll bloss fünf Stunden durchhalten. Zumindest USB-C-Anschlüsse und 16 GB Arbeitssprecher entsprechen dem heutigen Standard. Als OS kommen die Linux-Distros Astra und Alt zum Einsatz.
So soll das Gerät für einfache Office-Arbeiten, Webbrowsen oder Schauen von YouTube-Videos reichen, wie die kaufmännische Leiterin Yana Brysh erklärt. Verhältnismässig erschwinglich wird der Laptop für die russischen Landsleute jedoch nicht. Satte 100'000 Rubel soll das Gerät kosten, umgerechnet rund 1513 Franken.