Spotify hört seine Nutzer wohl bald für eine bessere Analyse ab
Das Wichtigste in Kürze
- Spotify setzt zunehmend auf Algorithmen, um den Nutzern bessere Musikvorschläge zu bieten.
- Um Musik auf die aktuelle Situation anzupassen, könnte bald auch Ton analysiert werden.
- Laut eines Patents will Spotify den Gemütszustand des Nutzers analysieren und verwenden.
Bereits 2018 wurde das Patent eingereicht, nun wurde es auch offiziell zugelassen. Mithilfe einer neuen Technologie könnte Spotify sein Hörerlebnis noch viel Stärker an den Nutzer anpassen und individualisieren. Über Tonaufnahmen sollen diverse Informationen über jeweilige Nutzer extrahiert und gesammelt werden. Anhand dieser Daten kann anschliessend die Empfehlung der Musik präzisiert werden, so zumindest der Plan.
Spotify als grosse Datenkrake?
Laut der Patentangabe sollen Infos wie «Intonation, Stress und Rhythmus» aus der aufgenommenen Stimme gesammelt werden. Weiter können diverse Eckdaten, wie Geschlecht, Alter, Akzent und Umgebung, also ob Nutzer allein oder in Gesellschaft sind, ermittelt werden. Das Ziel des Patents ist, die Empfehlungen anzupassen, ohne dass Nutzer aktiven Input geben müssen. Es soll künftig möglich sein, ohne das Wählen von beispielsweise bevorzugten Künstlern, passende Vorschläge zu erhalten.
Es handelt sich hierbei aber lediglich um ein Patent, eine definitive Umsetzung scheint nicht in Sicht zu sein. Für Tech-Unternehmen ist es nicht untypisch, haufenweise Patente zu registrieren und diese nie umzusetzen. Im Patent selbst wird auch nicht weiter darauf eingegangen, ob eine praktische Umsetzung bereits in Arbeit ist. Zum jetzigen Zeitpunkt könnte es also auch ein rein spekulatives Dokument sein.
Soll Spotify Nutzer abhören können, um die Musikvorschläge zu verbessern?
Gegenüber dem Musik-Magazin «Pitchfork» geht ein Sprecher der Streaming-Plattform ebenfalls nicht weiter darauf ein. «Spotify hat für hunderte Erfindungen Patent angemeldet und wir reichen regelmässig neue Anträge ein.», heisst es im Bericht. Manche der Patente würden umgesetzt werden und manche eben nicht, es gäbe aber momentan nichts mitzuteilen.