USA fordern Europa zum China-Boykott auf
Die USA fahren im Handelskrieg gegen China immer grössere Geschütze auf. Mit Verweis auf den Datenschutz wird nun auch von Europa ein China-Boykott erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA fordern von immer mehr Staaten den China-Boykott.
- Zuletzt wurden 5G-Fördergelder an Brasilien mit entsprechender Bedingung zugesichert.
- Nun fordern die USA von Europa den Verzicht auf Geschäfte mit einer chinesischen Firma.
Die USA ziehen alle Register, um in ihrem marktwirtschaftlichen Kampf gegen chinesische Behörden und Unternehmen am Ball zu bleiben. Erst kürzlich versprach die US-Regierung dem Nachbarland Brasilien 5G-Fördergelder. Diese sind jedoch an die Bedingung geknüpft, dass Brasilien davon absieht, mit dem chinesischen Mobilfunkausrüster Huawei Geschäfte zu machen.
Jetzt fordern die USA auch von Europa, dass auf Einkäufe bei einer chinesischen Tech-Firma verzichtet wird. «WinFuture» berichtet in Berufung auf einen Bericht des «Wall Street Journals», dass mehrere US-Behörden entsprechende Forderungen an europäische Staaten richteten. Darunter Deutschland, Griechenland und Italien.
Vorwürfe ohne Belege
Die Rede ist von dem Unternehmen Nuctech, das Gerätschaften im Bereich der Flughafen-Security herstellt und verkauft.
Angeblich leitet die Firma sensible Daten an chinesische Behörden weiter. Dieselben Vorwürfe richten US-Behörden und auch der frühere Google-Chef gegen Huawei.
Und ebenso wie bei den Vorwürfen gegen Huawei, gibt es hier keine Beweise. Vor rund sechs Jahren wurde Nuctec allerdings bereits von US-Flughäfen verbannt.
Dies, nachdem die Transport Security Administration eine Überprüfung von dem Unternehmen veranlasst hatte. Der dazugehörige Bericht wurde nie veröffentlicht, Nuctech bestreitet, dass der Bericht kritische Zustände ans Licht gebracht haben könnte.
2010 wurde Nuctech zudem vorgeworfen, Dumping-Preise zu verlangen. Damals wurde die Wettbewerbsbehörde der EU aktiv. Doch liegt diese Angelegenheit nun bereits zehn Jahre zurück.