Ex-Google-Boss attackiert Huawei
Das Wichtigste in Kürze
- Erneut wird Huawei der Spionage für den chinesischen Staat bezichtigt.
- Diesmal ist es Ex-Google-Chef Eric Schmid, der Vorwürfe äussert.
- Dennoch kritisiert er die US-Handelsbeschränkungen gegen Huawei.
Der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt kritisiert den chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei gegenüber «BBC» scharf: «Es steht ausser Frage, dass Huawei einige Praktiken angewandt hat, die mit Hinblick auf die nationale Sicherheit inakzeptabel sind.» So arbeite der Konzern direkt mit der chinesischen Regierung zusammen. «Es steht ausser Frage, dass Informationen von Huawei-Routern letztlich in die Hände des [chinesischen] Staates gelangen.» Wie genau dies geschehe, wisse er nicht.
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Huawei-Kritik von Ex-Google-Boss auf wackeligen Beinen
Damit stellt sich der Informatiker hinter bereits vorhandene Vorwürfe gegen Huawei. Doch gibt es bis heute keine eindeutigen Beweise.
Zudem ist Eric Schmidt derzeit Vorsitzender des «Defence Innovation Boards», das dem US-Verteidigungsministerium angehört. In Vergangenheit geriet der Informatiker in Kritik, weil er zugleich für die Regierung als auch für Google arbeitete. Es muss somit die Objektivität seiner Beurteilung infrage gestellt werden.
Schmidt hält Handels-Embargo für falschen Weg
Immerhin: Schmidt hält das aktuelle Vorgehen gegen China mittels Handels-Embargos für falsch. Zudem bezweifle er, dass die Beschränkungen tatsächlich aufgrund der Spionagevorwürfe erlassen worden sind. Viel mehr vermutet Schmidt, dass sich die USA im technologischen Fortschritt Chinas bedroht sähen und dieser Konkurrenz nun Einhalt gebieten wollten.
Schmidt gibt sogar zu, dass auch er die technologische Innovationskraft Chinas lange Zeit unterschätzt habe. Besser sei es, den eigenen technologischen Fortschritt anzukurbeln statt Handelsbeschränkungen gegen chinesische Unternehmen zu verhängen.
Unabhängig davon: Die Enthüllungen rund um den Abhördienst NSA zeigen, dass auch die USA Android- und iOS-Geräte überwachen.