Whistleblower Edward Snowden warnt vor heimlicher Überwachung

Lina Schlup
Lina Schlup

USA,

Der US-Whistleblower Edward Snowden warnt in einem Interview vor der heimlichen Überwachung durch Handys.

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Der Whistleblower Edward Snowden lebt seit 2013 im Exil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2013 versteckt sich der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden in Russland.
  • Snowden warnt vor der heimlichen Überwachung durch Handys.
  • Am 17. September erscheint sein Buch.

Der US-Amerikaner Edward Snowden versteckt sich seit 2013 vor der US-Regierung. Der Whistleblower hat damals zusammen mit Journalisten das Überwachungssystem seines ehemaligen Arbeitgebers der National Security Agency (NSA) aufgedeckt.

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Edward Snowden enthüllte vor acht Jahren prekäre Informationen über die NSA. - Keystone

Der 36-Jährige lebt seither im russischen Exil. Sein Buch «Permanent Record» soll am 17. September erscheinen, darin will er Licht auf die Geschehnisse und seine Motive werfen.

Edward Snowden: «All das passiert unsichtbar»

In einem nun veröffentlichten «Spiegel»-Interview warnt Snowden davor, Angebote wie Facebook, Google und Siri zu nutzen. «Wir haben riesige Datenzentren in der ganzen Welt, die Computer per Fernbedienung steuern. Sie senden eine Anfrage an Google. Wenn Sie den Weg wissen wollen, fragen Sie Google Maps», sagt Snowden.

Laut ihm könnte man Internet-Suchen so gestalten, dass sie nicht von Clouds abhängig sind. «Man braucht keine zentralen Schaltstellen mehr. Warum muss Google wissen, wohin wir gehen?», fragt Snowden.

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Ein Mann hält ein Android-Handy. - Pixabay

«Wissen Sie, was das Handy tut, während der Bildschirm dunkel ist?», fragt der Whistleblower weiter. Das Gerät kommuniziere pro Minute tausendfach! «Es kontaktiert Werbenetzwerke, analysiert Ihr Verhalten, berechnet ihren Standort. All das passiert unsichtbar.»

«Internet funktioniert für die falschen Leute»

Der US-Amerikaner plant eine Alternative zu entwickeln, bei der die User diese versteckten Überwachungs-Funktionen ausschalten können. «Wir müssen sichtbar machen, wie sehr wir auf Schritt und Tritt verfolgt werden. Wir müssen die massenhafte Datenansammlung stoppen.»

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Apps der US-Internetkonzerne Google, Amazon und Facebook. - dpa

Der Whistleblower hält die Dauer-Überwachung schlecht für die Gesellschaft: «Wenn jeder Mensch jederzeit überwacht wird, nur für den Fall, dass er Mal gefährlich werden könnte, verändert das den Charakter einer Gesellschaft.»

Auf die Frage, ob das Internet kaputt ist, sagt Edward Snowden: «Oh nein. Es funktioniert sogar zu gut – aber für die falschen Leute.»

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