Zu nett: OpenAI zieht ChatGPT-Version zurück
OpenAI zieht den KI-Chatbot GPT-4o zurück. Er wurde als zu unterwürfig kritisiert – Nutzer fühlten sich durch den übertriebenen Zuspruch irritiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Das neueste ChatGPT-Modell wurde von OpenAI wegen schmeichelhaftem Verhalten zurückgezogen
- Grund für die übertriebene Freundlichkeit war die optimale Nutzerfreundlichkeit.
- In Zukunft soll es mehrere «Standard-Persönlichkeiten» des KI-Programms geben.
OpenAI hat eine neue Version seines KI-Chatbots ChatGPT zurückgezogen. Grund ist die ungewöhnliche Kritik, das Modell GPT-4o habe sich übertrieben schmeichelhaft geäussert, wie CEO Sam Altman laut «Standard» mitteilte.
Nutzer berichteten von unterwürfigem Verhalten, das selbst bei schlechten Ideen wie dem «Umarmen eines Kaktus» euphorische Unterstützung signalisierte. Die KI lobte Nutzer ausserdem bereits bei einfachen Anfragen überschwänglich, wie die «SDA» erklärt.
Dies könnte laut Open AI für die Nutzer unangenehm wirken. Die «Standard-Persönlichkeit» des Chatbots beeinflusse massgeblich, ob Menschen der Software vertrauten, betonten die Entwickler.
OpenAI zieht ChatGPT-4o zurück
Als Auslöser gilt die Optimierung des Modells auf maximale Nutzerzufriedenheit. Zuspruch stiesse in den Daten eigentlich stets auf positive Resonanz, heisst es zur Erklärung des unerwünschten Verhaltens.

OpenAI plant künftig mehr Anpassungsmöglichkeiten für den Tonfall der KI. Eine Auswahl zwischen verschiedenen Persönlichkeiten soll Nutzern mehr Kontrolle geben, erklärt die «SDA».
Bereits jetzt lässt sich das Verhalten durch präzise Anweisungen leicht steuern, wie das Unternehmen hervorhebt.
ChatGPT bleibt ein Massenphänomen
Der Chatbot löste vor über zwei Jahren die weltweite KI-Euphorie aus und zählt heute 500 Millionen wöchentliche Nutzer. Die aktuelle Rücknahme zeigt, wie sensibel die Interaktion zwischen Mensch und Maschine gestaltet werden muss.
OpenAI betont, dass die «Standard-Persönlichkeit» entscheidend für Akzeptanz sei. Der Vorfall unterstreicht die Herausforderungen bei der Entwicklung natürlich wirkender, aber professioneller KI-Assistenten.