13 Tote, viele Verletzte: Anschlagsserie in Nordsyrien
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer schweren Anschlagsserie im Norden Syriens sind nach Angaben von Beobachtern mindestens 13 Menschen getötet und etwa 40 weitere verletzt worden.
An verschiedenen Orten explodierten insgesamt fünf Bomben und trafen unter anderem auch eine christliche Kirche in der Stadt Kamischli an der Grenze zur Türkei. Der schwerste Anschlag ereignete sich in Afrin. Die Stadt wird von Rebellen kontrolliert, die von der Türkei unterstützt werden.
Bei der Explosion einer Autobombe am Ortseingang seien 13 Menschen getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit. Unter den Opfern seien mindestens acht Zivilisten. Mehr als 30 Menschen seien bei der Explosion der Autobombe verletzt worden.
Am Ortseingang hätten zahlreiche Fahrzeuge darauf gewartet, an einem Kontrollpunkt überprüft zu werden, berichtete die Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien, die ihre Informationen von einem breiten Netzwerk an Informanten in Syrien bezieht.
Eine weitere Bombe explodierte neben einer Kirche in Kamischli im Nordosten Syriens. Sieben Menschen seien verletzt worden, sagte der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Maurice Amsih der Deutschen Presse-Agentur.
Mehr als 100 Menschen hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Kirche aufgehalten. Die Bombe habe grossen Schaden am Gebäude angerichtet. Erst vor rund einem Jahr war die Kirche der Heiligen Jungfrau Maria bei einem Brand zerstört und anschliessend wiederaufgebaut worden.
Kamischli wird grösstenteils von kurdischen Milizen kontrolliert, Teile der Innenstadt stehen unter Kontrolle von regierungstreuen Milizen, die auf der Seite von Präsident Baschar al-Assad kämpfen.
Am Morgen explodierten zudem drei weitere Sprengsätze in der rund 80 Kilometer südlich von Kamischli gelegenen Stadt Al-Hasaka. Mindestens zwei Menschen wurden dabei verletzt. Eine der Explosionen ereignete sich an einem Kontrollpunkt kurdischer Einheiten. Zunächst bekannte sich niemand zu den verschiedenen Anschlägen.
Die Kurden kontrollieren grosse Gebiete an der syrisch-türkischen Grenze im Norden des Bürgerkriegslandes. Die Türkei hatte im vergangenen Jahr einige Orte zurückerobert, sie sieht die kurdischen Kämpfer als Terroristen an. In der Region hatte auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bis zur Zerschlagung ihr Herrschaftsgebiet.