24 Angeklagte wegen Pferdefleisch-Skandals in Marseille verurteilt
Wegen eines Pferdefleischskandals hat ein Gericht in Marseille am Dienstag 24 Angeklagte verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Verurteilte hatten Labor-Pferde mit falschen Papieren an Metzger verkauft.
«Der Betrug ist eindeutig und hätte die Gesundheit gefährden können», sagte die Staatsanwältin Céline Ballerini. Bei dem Skandal ging es darum, dass Pferde, die von einem Pharmaunternehmen zur Produktion von Antitollwut-Serum genutzt worden waren, illegal am Metzger verkauft worden waren.
Das Fleisch der Laborpferde war ausdrücklich für den menschlichen Verzehr verboten gewesen. Die an dem Schmuggel Beteiligten hatten die Pferde mit falschen Papieren verkauft. Experten wiesen später nach, dass keine Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestand. Die Affäre war 2012 in Folge eines anonymen Briefs bekannt geworden.
Ein Labor von Sanofi-Pasteur in Alban-la-Romaine im Süden Frankreichs hatte von einem Pferdehändler regelmässig ehemalige Rennpferde gekauft. Sie wurden genutzt, um Antikörper für Impfstoffe gegen Tollwut und Tetanus zu produzieren. Pferde sind dafür bekannt, besonders viele Antikörper zu entwickeln.
Der Hauptverantwortliche wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, davon zwei auf Bewährung und eines mit elektronischer Fussfessel. Die übrigen bekamen ebenfalls Bewährungsstrafen von zwei bis 30 Monaten.