Update: 59 Tote und 155 Verletzte bei Club-Inferno in Nordmazedonien
Beim verheerenden Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien sind 59 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 155 weitere verletzt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Nordmazedonien sind bei einem Brand in einer Disco 59 Menschen gestorben.
- Weitere 155 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
- Auslöser für den Brand war wohl pyrotechnisches Material.
Die Zahl bestätigte der nordmazedonische Innenminister Pance Toskovski bei einer Pressekonferenz vor der Polizeiwache in der Kleinstadt Kocani. Dort hatte sich die Tragödie ereignet.
Nach den Worten des Ministers brach das Feuer um etwa 2.30 Uhr in der Nacht zum Sonntag aus. Die im Land beliebte Band DNK gab in der Diskothek «Puls» ein Konzert.
Diese Funken lösten den Brand aus
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen löste eine für Lichteffekte eingesetzte Funkenmaschine den Brand aus.
Die Funken hätten die aus leicht entflammbarem Material bestehende Deckenkonstruktion entzündet, fügte er hinzu.
🔴 #URGENTE | Desastre en Macedonia del Norte: Así comenzó el incendio en la discoteca de Kočani. Tras desatarse el fuego, se produjo una estampida que dejó un gran número de heridos, no solo por quemaduras, sino también por asfixia. Hay más de 50 fallecidos. pic.twitter.com/2iWg5xmV3z
— Mundo en Conflicto 🌎 (@MundoEConflicto) March 16, 2025
Mehrere Personen seien im Zusammenhang mit dem Unglück festgenommen worden, unter ihnen Organisatoren des Konzerts.
Zum Zeitpunkt der Katastrophe sollen sich 1500 hauptsächlich junge Leute in der Diskothek aufgehalten haben. Medien in Nordmazedonien berichteten von dramatischen Szenen.
Verzweifelte Eltern suchen Kinder auf Social Media
Verzweifelte Eltern würden mit Fotos in sozialen Medien nach ihren Kindern suchen. Bürger halfen mit ihren eigenen Autos aus und folgten den Rettungswagen, um Schwerverletzte in die Krankenhäuser zu bringen.
Das Krankenhaus in der 25.000-Einwohner-Stadt Kocani erwies sich schnell als überfordert. Ambulanzen brachten Verletzte auch in die grössere Stadt Stip sowie in die Hauptstadt Skopje.

Toskovski versicherte vor der Presse, dass jeder, der eine strafrechtliche Verantwortung trage, auch zur Verantwortung gezogen werde.
«Jeder von uns sollte eine moralische Verantwortung spüren. Ich kenne keinen normalen Menschen, der keine moralische Verantwortung hätte», fügte er hinzu.
Opfer im Alter zwischen 14 und 24 Jahren
Das Krankenhaus in der 25.000-Einwohner-Stadt Kocani erwies sich schnell als überfordert. Ambulanzen brachten Verletzte auch in die grössere Stadt Stip sowie in die Hauptstadt Skopje.
Die Toten, die im Krankenhaus von Kocani identifiziert wurden, seien alle zwischen 14 und 24 Jahre alt gewesen, sagte dessen Direktorin Kristina Serafimova den Medien.
Die Regierung wollte eine siebentägige Staatstrauer anordnen, berichtete die Nachrichtenagentur MIA. «In diesen Momenten tiefer Trauer sind unsere Gedanken bei denen, die ihre Lieben verloren haben», schrieb Ministerpräsident Hristijan Mickoski auf X.
DNK bekannte Band in Nordmazedonien
Die Pop-Band DNK ist seit mehr als 20 Jahren fester Bestandteil der Musikszene in Nordmazdonien, das bis 2019 Mazedonien hiess.
Mitgründer und Lead-Sänger Vladimir Blazev (45), genannt Panco, liege mit Verletzungen im Krakenhaus in Skopje, teilte das Managementteam der Band mit.
Über das Schicksal der anderen Bandmitglieder ist wenig bekannt. Einige hätten mit weniger schweren Verletzungen überlebt und sich in häusliche Pflege begeben, hiess es. Ein Musiker gilt vorerst als vermisst.
Der «Club Pulse» in Kocani besteht seit etwas mehr als zwölf Jahren. Er wird seit seiner Gründung vom selben Besitzer geleitet. Ob dieser festgenommen wurde, wollte Innenminister Toskovski unter Berufung auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen.
Laut Medienberichten verfügt das Lokal über eine Betriebsgenehmigung, deren Gültigkeit bis zum 24. März reicht.