630 Finanzjobs wegen Brexit verlagert

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Bis zum Brexit verbleiben noch gut sechs Monate. Der befürchtete Stellenwegzug blieb bislang aus. Bislang wurden 630 Jobs ausgelagert.

Die Fahne des Vereinigten Königreiches weht im Wind.
Die Fahne des Vereinigten Königreiches weht im Wind. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Bislang wurden 630 Jobs aus der Finanzbranche aus Grossbritannien abgezogen.
  • Der Massenexodus bleibt vorerst aus.

Sechs Monate vor dem geplanten EU-Austritt Grossbritanniens ist die erwartete massenhafte Verlagerung von Jobs in der Finanzbranche bislang ausgeblieben. Lediglich 630 Arbeitsplätze seien in andere Länder verschoben worden, geht aus einer heute Mittwoch veröffentlichten Reuters-Umfrage hervor.

Dabei wurden 134 der grössten oder am meisten international ausgerichteten Banken, Versicherer, Vermögensverwalter, privaten Beteiligungsgesellschaften und Börsen befragt. Selbst bei einem sogenannten «harten» Brexit ohne umfassende Austrittsvereinbarung mit der EU erwarten sie lediglich eine Verlagerung von 5800 Stellen. In der Umfrage vom September 2017 war noch von 10'000 Jobs die Rede.

Viele Unternehmen zögern die Entscheidung hinaus. Die Grossbank HSBC etwa hat öffentlich erklärt, bis zu 1000 Jobs nach Paris zu verlagern. Tatsächlich musste bislang aber noch kein Mitarbeiter die britische Insel verlassen.

Kein «EU-Pass» mehr

Die Royal Bank of Scotland, die den Umzug von 150 Mitarbeitern nach Amsterdam angekündigt hatte, hat diesen Schritt noch nicht vollzogen. JPMorgan, dass von 4000 Stellenverlagerungen gesprochen hat, hat einem Mitarbeiterschreiben zufolge bislang nur «einige Dutzend» Beschäftigte in andere Länder versetzt.

Die britische Lizenz, mit der viele internationale Banken aus Grossbritannien heraus bisher in der ganzen EU operieren, droht mit dem Brexit ihre Gültigkeit als «EU-Pass» zu verlieren. Grossbritannien tritt im März 2019 aus der Europäischen Union aus.

Premierministerin Theresa May ist mit ihrem Austrittsplan, den sie nach harten parteiinternen Kämpfen im Juli mit ihrem Kabinett vereinbart hatte, bei den Staats- und Regierungschefs der EU aber auf geschlossene Ablehnung gestossen. Sie will nach dem Brexit eine Freihandelszone mit der EU für Waren und Agrarprodukte, nicht aber für Dienstleistungen und den freien Personenverkehr. Die EU lehnt dies als Rosinenpickerei ab.

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