Aareal Bank erwartet wieder klar schwarze Zahlen
Die Corona-Krise hat die Aareal Bank in die Verlustzone gedrückt. Doch der Vorstand zeigt sich zuversichtlich, dass die Ergebnisse des Immobilienfinanzierers schon 2021 wieder besser werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Aareal Bank will nach roten Zahlen in der Corona-Krise 2020 schon im laufenden Jahr wieder bessere Ergebnisse liefern.
Für 2021 peilt der Immobilienfinanzierer 100 bis 175 Millionen Euro Betriebsgewinn an, wie das Geldhaus in Wiesbaden mitteilte.
Allerdings dürften die Belastungen für das im MDax gelistete Institut noch nicht vorbei sein: So rechnet der Vorstand auch 2021 mit einer überdurchschnittlich hohen Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite. Schliesslich finanziert die Bank neben Bürogebäuden viele Hotels und Einkaufszentren, deren Geschäft infolge der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie in vielen Ländern seit Monaten brachliegt.
In der Corona-Krise musste das Management die Gewinnprognosen für 2020 gleich mehrmals kappen. Hatte der Vorstand zunächst ein Betriebsergebnis auf dem Niveau der 248 Millionen Euro von 2019 in Aussicht gestellt, wurden die Erwartungen mit der Verschärfung der Lockdowns immer weiter heruntergeschraubt. Mitte Januar kündigte die Aareal Bank dann einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe an.
Letztlich fiel das Minus mit 75 Millionen Euro sogar noch höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet. Auf die Aktionäre entfiel unter dem Strich ein Verlust von 90 Millionen Euro nach einem Gewinn von 145 Millionen ein Jahr zuvor. Hauptursache war die Risikovorsorge für gefährdete Kredite. Allein im vierten Quartal legte die Bank dafür 177 Millionen Euro zurück. Im Gesamtjahr waren es 344 Millionen Euro und damit fast viermal so viel wie 2019 (90 Mio Euro).
Dass die Aareal Bank mit 7,2 Milliarden Euro weniger Neugeschäft machte als ein Jahr zuvor (7,7 Mrd Euro) und auch der Zinsüberschuss zurückging, hatte im Vergleich zur erhöhten Risikovorsorge eher geringe Auswirkungen auf das Ergebnis.
Finanzvorstand Marc Hess hofft, dass die Bank das Schlimmste hinter sich hat: «Wir haben im Jahresabschluss 2020 alle heute erkennbaren Covid-19-Risiken umfassend verarbeitet.» Bereits vor der Krise hatte sich die Bank von gefährdeten Krediten etwa in Italien getrennt. Bis zum Jahr 2023 will der Vorstand auch mit internen Verbesserungen den Betriebsgewinn auf etwa 300 Millionen Euro nach oben treiben.
Ihren Aktionären will die Aareal Bank für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie zahlen. Die Ausschüttung für 2019 war auf Druck der Europäischen Zentralbank (EZB) gestrichen worden. Die Hauptversammlung am 18. Mai soll nun über eine Ausschüttung von zunächst 40 Cent entscheiden. Die restlichen 1,10 Euro soll es erst geben, sofern die Bankenaufseher ihre derzeitigen Beschränkungen bei Dividenden im Herbst aufheben.