AfD-Parteitag in Riesa: Verletzte auf beiden Seiten
Bei Protesten gegen den AfD-Parteitag im deutschen Riesa kam es zu Verletzten auf Seiten der Demonstranten sowie der Polizei.
Mit über zwei Stunden Verspätung startete am gestrigen Samstag der AfD-Parteitag im deutschen Riesa. Zahlreiche durch die Demonstranten errichtete Blockaden erschwerten die Anreise der Delegierten.
Von insgesamt rund 600 Delegierten schafften es letztendlich nur etwa 130 AfD-Politiker zum Veranstaltungsort, wie die «Zeit» berichtet. Bei den Protesten kam es sowohl zu Verletzungen bei den Demonstrierenden als auch bei der Polizei.
Bereits vor 13.00 Uhr teilte die Polizei auf X mit: «Im Verlauf des Einsatzes sind bislang sechs Einsatzkräfte leicht verletzt worden.»
Polizeivorgehen: Zu grob oder notwendig?
Gleichzeitig prüft die Dresdner Polizei gemäss der «Welt» ein mögliches zu hartes Vorgehen gegen den sächsischen Linken-Politiker Nam Duy Nguyen. Dieser sei nach Angaben seiner Partei bewusstlos geschlagen worden.
Ebenso sei einer von Ngyens Begleitern ins Gesicht geschlagen und verletzt worden. Parteichef Jan van Aken kündigte an, Strafanzeige stellen zu wollen.
«Beide haben mit Abgeordneten-Ausweis und Warnweste deutlich auf die Rolle als Parlamentarischer Beobachter hingewiesen und sich selbst deeskalierend verhalten. Trotzdem wurden sie von Polizisten ins Gesicht geschlagen», so van Aken.
34 Straftaten bei Protesten gegen AfD-Parteitag
Gemäss den Beamten wurden bis zum Nachmittag 34 Straftaten festgestellt. Ermittlungen wurden mitunter wegen Körperverletzung, Nötigung, Sachbeschädigung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte aufgenommen.
Insgesamt waren an den Protesten laut dem «Spiegel» rund 10'000 Personen beteiligt. Die leichten Verletzungen der sechs Polizisten seien überwiegend bei «Gerangel entstanden, als Gegenprotest versucht hat, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen».
Polizeisprecher Marko Laske verteidigte das Durchgreifen der Beamten laut «MDR»: «Wenn Polizeiketten durchbrochen werden sollen, wird zum Teil auch unmittelbarer Zwang eingesetzt.»
Auf Bildern sehe das sehr robust aus, sei «aber notwendig, um die Aufgaben, die die Polizei hat, zu erfüllen».