Affäre um Emmanuel Macrons ehemaligem Mitarbeiter vor Senat
Alexandre Benalla wird vorgeworfen, Diplomatenpässe nach seiner Entlassung weiter genutzt zu haben. Er muss sich nächste Woche den Fragen des Senats stellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexandre Benalla hat seine Diplomatenpässe benutzt – obwohl er entlassen worden war.
- Er muss sich deshalb am Montag erneut den Fragen des Senats stellen.
- Benalla war ein Mitarbeiter von Macron, bis er angeblich Demonstranten verprügelte.
Die Affäre um die Diplomatenpässe des umstrittenen Ex-Sicherheitsmitarbeiters von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron geht in die nächste Runde. Alexandre Benalla habe die Pässe nach seiner Entlassung bis zum 31. Dezember 2018 knapp 20 Mal genutzt, sagte der Leiter des engsten Mitarbeiterstabes Macrons, Patrick Strzoda, heute Mittwoch vor dem Untersuchungsausschuss des Senats. Strzoda erklärte ausserdem, dass Benallas Büro nach dessen Entlassung im August durchsucht worden sei und dort keine Pässe gefunden worden seien.
Benalla hatte die Pässe im Rahmen seiner Tätigkeit für Macrons Amtssitz erhalten. Die investigative Internetzeitung «Mediapart» berichtete im Dezember, Benalla sei in den vergangenen Monaten mit Diplomatenpass in verschiedene afrikanische Länder gereist, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für das Präsidialamt gearbeitet habe.
Vorwurf der Gewalt an Demonstranten
Benalla hatte in der Vergangenheit unterschiedliche Angaben zum Verbleib der Pässe gemacht. Im September hatte er vor dem Senat erklärt, die Pässe in seinem Büro im Élyséepalast gelassen zu haben. In der vergangenen Woche haben Ermittler schliesslich die Pässe erhalten und sichergestellt. Zuvor hatte sich bereits die Justiz in den Fall eingeschaltet. Am kommenden Montag muss sich Benalla den Fragen des Senats zu der Affäre stellen.
Spätestens seit dem Sommer ist der Name Benalla in Frankreich ein Begriff. Ihm war im vergangenen Sommer von Medien vorgeworfen worden, gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen zu sein. Er musste daraufhin den Élyséepalast verlassen.