Ex Sicherheitsmann bringt Emmanuel Macron in Erklärungsnot

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Frankreich,

Alexandre Benalla widerspricht Emmanuel Macron: Der Präsident hatte angegeben, er habe seit Juli keinen Kontakt mehr zu seinem Ex Sicherheitsmann gehabt.

Emmanuel Macron (M) mit seinem Ex-Leibwächter Alexandre Benalla.
Die Staatsanwaltschaft habe eine Untersuchung im Fall Alexandre Benalla wegen des Verdachts des Vertrauensbruchs eingeleitet, hiess es am 29.12.2018 in einer Mitteilung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexandre Benalla wurde nach mutmasslicher Prügelattacke auf Demonstranten gefeuert.
  • Um den Ex-Sicherheitsmann von Emmanuel Macron hat sich eine Affäre gebildet.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gerät in der Affäre um seinen geschassten Sicherheitsmitarbeiter Alexandre Benalla erneut in Erklärungsnot. Benalla sagte am Sonntag dem Online-Magazin «Mediapart», er habe nach seiner Entlassung im Juli weiter regelmässig mit Macron kommuniziert und die Mitteilungen über den Messengerdienst Telegram in seinem Handy gespeichert. Damit widersprach Benalla dem Präsidenten: Macron hatte angegeben, er habe seit Juli keinen Kontakt mehr zu Benalla gehabt.

Benalla hatte nach einer mutmasslichen Prügelattacke auf Demonstranten in Paris am 1. Mai seinen Posten verloren. Er sagte nun, er habe sich danach weiter über «verschiedene Themen» mit Macron ausgetauscht, etwa über die Proteste der «Gelbwesten» oder Sicherheitsfragen.

«Es wird sehr schwer werden, das zu dementieren, denn der ganze Austausch ist auf meinem Handy», sagte der 27-jährige frühere Türsteher, der schon 2016 im Wahlkampf für Macron gearbeitet hatte und ab Mai 2017 Sicherheitskoordinator im Elysée-Palast war.

Unberechtigte Nutzung von Diplomatenpässen

Benalla sagte, er habe auch weiter mit Mitarbeitern Macrons kommuniziert. Die Kontakte dauerten demnach bis zu den jüngsten Enthüllungen von «Mediapart» über die unberechtigte Nutzung von Diplomatenpässen des früheren Macron-Vertrauten bei Auslandsreisen nach Afrika an. «Dann wurde die Verbindung gekappt», sagte Benalla.

Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte am Samstag Vorermittlungen gegen Benalla wegen Veruntreuung eingeleitet. Die Ermittlungen beziehen sich demnach auch auf den Vorwurf des missbräuchlichen Verwendens eines Ausweises.

«Keine Dummheiten machen»

Benalla wird ausserdem verdächtigt, bei seinen Reisen den Anschein erweckt zu haben, weiterhin als hochrangiger französischer Beamter tätig zu sein. Er hatte sich unter anderem mit Tschads Staatschef Idriss Déby und dem Präsidenten der Republik Kongo, Denis Sassou Nguesso, getroffen.

Benalla sagte in dem Interview, er habe Macron und dessen Umfeld stets über seine Unternehmungen informiert. Er habe angegeben, wen er getroffen und was er bei den Treffen erfahren habe. Den Präsidenten habe er immer «direkt» informiert. Der Elysée-Palast hatte am Dienstag erklärte, Benalla sei nicht als «offizieller oder inoffizieller Gesandter» des Präsidenten unterwegs gewesen.

Benalla sagte, ein Mitarbeiter des Elysée-Palastes habe ihm Anfang Oktober auf einer Strasse unweit des Präsidentenpalastes persönliche Gegenstände und seine Diplomatenausweise übergeben. Er wurde demnach lediglich aufgefordert, damit «keine Dummheiten zu machen».

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