Ägypten und Europa wollen ihre Stromnetze mit Riesenkabel verbinden
Durch die Verbindung der Stromnetze von Ägypten und Europa soll die Unabhängigkeit der EU von Energielieferungen erhöht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stromnetze in Europa und Ägypten sollen verbunden werden.
- Dies sichert die Unabhängigkeit der EU vor Energielieferungen aus Russland.
- Auch an anderen Verbindungen wird bereits gearbeitet.
Ägypten, Griechenland und Zypern wollen eine wichtige Verbindung ihrer Elektrizitätsnetze herstellen. Dies soll mit einem knapp 1400 Kilometer langen Stromkabel auf dem Meeresboden des östlichen Mittelmeeres gelingen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Energieminister Griechenlands und Ägyptens am Donnerstag in Athen unterzeichnet.
Strom wird auch in die EU geleitet
Der Strom werde nach Fertigstellung des Kabels Strom aus Ägypten zunächst nach Zypern und danach nach Kreta gelangen. Damit wird der Strom dann auch in die EU geleitet werden, so die griechische Regierung weiter.
Zypern soll am Freitag das gleiche Dokument unterzeichen, berichtete der zyprische staatliche Rundfunk.
Das Projekt sei bedeutsam sowohl für die Umwelt als auch für die Unabhängigkeit Europas von Energielieferungen aus Russland. Dies sagten Energieexperten im Staatsrundfunk Griechenlands. Ägypten kann mit grossen Solarenergiekollektoren Strom erzeugen. Zudem verfügt das Land über grosse Erdgasvorkommen vor der Küste der Hafenstadt Alexandria und kann auch damit Strom produzieren.
Vermutlich bis 2023 fertiggestellt
Die neue Energieverbindung könnte nach Einschätzungen der Athener Wirtschaftspresse bis 2023 fertiggestellt sein. Das Unternehmen «Euroafrica Interconnector» werde auch versuchen, von der EU finanziell unterstützt zu werden, berichtete der staatliche griechische Rundfunk. Wirtschaftsexperten in Athen rechnen mit Kosten in der Höhe von 2,5 Milliarden Euro.
In der Region des östlichen Mittelmeers wird bereits an einem anderen Stromkabel gearbeitet. Mit diesem soll Strom aus Israel über Zypern und Kreta und damit auch in die EU geleitet werden. Diese Verbindung wird von der EU mit 647 Millionen Euro finanziert und soll 2023 fertig sein.