Die Produktion des weltgrössten Passagierjets wird eingestellt. Laut dem Konzernchef eine «schmerzliche» Entscheidung.
Airbus A380
Die Produktion des grössten Passagierjets A380 wird eingestellt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Produktion des grössten Passagierflugzeug der Welt, der A380, wird eingestellt.
  • Die arabischen Fluggesellschaft Emirates hat eine ausschlaggebende Bestellung reduziert.
  • Trotz der Einstellung konnte Airbus aber 2018 29 Prozent mehr Gewinn erzielen.
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Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus stellt die Produktion des weltgrössten Passagierjets A380 ein. Konzernchef Tom Enders sprach von einer «schmerzlichen» Entscheidung.

Nachdem die arabische Fluggesellschaft Emirates ihre Bestellung reduziert habe, gebe es keine Grundlage mehr für eine Fortsetzung der Produktion, teilte Airbus heute Donnerstag in Toulouse mit. Die letzte Auslieferung für den A380 sei für 2021 geplant.

Sorgenkind bei Airbus

Emirates ist der größte A380-Kunde. Die Fluggesellschaft habe beschlossen, die A380-Bestellungen von 162 auf 123 Maschinen zu reduzieren und dafür aber 40 Grossraumflugzeuge vom Typ A330-900 sowie 30 A350-900 in Auftrag gegeben.

Dabei würden in den kommenden zwei Jahren noch 14 verbleibende A380 in Empfang genommen. Als Konsequenz werde Airbus seine Auslieferungen 2021 einstellen, teilte das Unternehmen mit.

Der Passagierjet hat dem Unternehmen schon länger große Sorgen bereitet. In den vergangenen Jahren hatte kaum noch eine Fluglinie ein Modell geordert.

Produktion massiv verringert

Airbus drohten, die Bestellungen auszugehen. Der Konzern fuhr die Jahresproduktion zuletzt von zeitweise bis zu 30 Maschinen auf nur noch sechs Exemplare zurück.

Airbus A380
Auf Emirates-Flügen dürfen künftig keine Pager oder Walkie-Talkies mitgeführt werden. - dpa

Infolge der Entscheidung von Emirates gebe es keinen nennenswerten Auftragsbestand mehr und damit keine Grundlage für eine Fortsetzung der Produktion, sagte Konzernchef Tom Enders laut Mitteilung.

Bis zu 3500 Stellen betroffen

Airbus werde in den nächsten Wochen Gespräche mit den Sozialpartnern bezüglich der 3000 bis 3500 Stellen aufnehmen, die in den kommenden drei Jahren betroffen sein könnten. Es werde aber zahlreiche Möglichkeiten für interne Stellenwechsel geben.

Airbus-Mitarbeiter.
Airbus-Mitarbeiter in Hamburg. Wegen dem Aus des A380 sind bis zu 3500 Stellen betroffen. - Keystone

Der A380 hatte seinen ersten kommerziellen Flug vor gut elf Jahren absolviert, am 25. Oktober 2007. Lange sah es so aus, als könnte der Riesenjet eine Erfolgsgeschichte werden, er galt als Lösung für chronisch überlastete Flughäfen.

In den vergangenen Jahren blieben aber die Bestellungen aus. Grund sind laut Experten die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten.

Gewinnsprung trotz A380

Der Boeing-Rivale hat trotz hoher Belastungen durch die Einstellung des Riesenfliegers A380 und Kosten für den Militärtransporter A400M im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinnsprung erzielt. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 3,05 Milliarden Euro (umgerechnet 3,4 Milliarden Franken) und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Für 2019 nimmt sich das Management weitere Zuwächse vor. Der bereinigte operative Gewinn soll um etwa 15 Prozent steigen. Dazu will das Unternehmen 880 bis 890 Passagierjets ausliefern. Im vergangenen Jahr hatte Airbus 800 Maschinen an seine Kunden übergeben.

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