AKW-Schäden: Risse wurden an französischen Kernkraftwerken entdeckt
Vor kurzem wurden Korrosionsprobleme an Atomkraftwerken in Frankreich bemerkt. Risse wurden jetzt an zwei weiteren Reaktoren entdeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Es wurden Korrosionsprobleme an französischen Atomkraftwerken entdeckt.
- Zwei weitere Reaktoren haben Risse.
- Auf die Umwelt oder Personen haben die Probleme aber keinen Einfluss.
In Frankreich wurden an zwei weitere Reaktoren Risse in Rohrleitungen an Atomkraftwerken entdeckt. Diese Entdeckung fand, nachdem neue Korrosionsprobleme festgestellt wurden, statt.
Ein Reaktorblock des AKW Penly am Ärmelkanal und das Kraftwerk Cattenom an der Mosel sind davon betroffen. Am Freitag sagte dies eine Sprecherin der französischen Atomsicherheitsbehörde (ASN).
Die entsprechenden Rohrleitungen seien bereits ausgetauscht worden. Die Probleme hätten keine Auswirkungen auf Personal oder Umwelt gehabt.
Zunächst war im Reaktor 1 in Penly ein Riss nahe einer Schweissnaht in einer Rohrleitung im Sicherheitseinspritzsystem gefunden worden. Über diesen hatte am Dienstag die ASN informiert. Laut Stromkonzern EDF hat dies Auswirkungen auch auf die Atomkraftwerke Cattenom, Civaux, Chooz B und weitere Reaktoren des Kraftwerks Penly. Nun hat EDF zwei weitere in die Problematik fallende Risse an die Behörde gemeldet, die bei Kontrollen entdeckt worden waren.
EDF-Kontrollen wegen möglichen Risse
Erwartet wird, dass wegen der Abnutzungserscheinung andere Kraftwerke für Kontrollen länger abgeschaltet werden müssen. Im vergangenen Jahr hatten Korrosionsprobleme zum Stillstand etlicher, teils in die Jahre gekommener AKW in Frankreich geführt.
Das Land wurde dadurch mitten in der Energiekrise zum verstärkten Import von Strom, unter anderem aus Deutschland gezwungen. EDF unterzieht ab diesem Jahr sämtliche Kraftwerke einer Kontrolle. Die ASN forderte EDF jetzt auf, ihre Strategie zu überarbeiten, um die neu festgestellten Probleme zu berücksichtigen.
Frankreich will für seine Energieversorgung auch künftig stark auf die Atomkraft setzen. Bis 2050 wird der Bau von 14 neuen Kraftwerken geprüft. Parallel sollen aber auch erneuerbare Energien, insbesondere Windparks auf See, ausgebaut werden.