Frankreich prüft Bau von mehr als 14 neuen Atomkraftwerken

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Frankreich prüft den Bau von über 14 neuen AKWs bis zum Jahr 2050. Das erklärte Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher in einem Interview.

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Das Atomkraftwerk Cattenom in Frankreich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich möchte bis zum Jahr 2050 mehr als 14 neue AKWs bauen.
  • Die Industrie prüfe derzeit, wie viele benötigt würden.
  • 2027 soll Baustart für erste neue Meiler sein.

Frankreich prüft den Bau von mehr als 14 neuen Atomkraftwerken bis zum Jahr 2050 – mehr als bisher angekündigt. «Zunächst geht es um sechs Reaktoren, acht weitere werden in Betracht gezogen.» Dies sagte die Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher am Mittwoch der Wirtschaftszeitung «Les Echos».

«Aber ich habe der Industrie ganz klar die Frage gestellt: Können Sie bis 2050 über 14 Reaktoren hinausgehen?» Zur Begründung verwies sie auf den Klimaschutz. «Das Erreichen der CO2-Neutralität bis 2050 setzt voraus, dass wir massiv mehr Strom produzieren.»

Agnès Pannier-Runacher
Die französische Energieministerin Agnes Pannier-Runacher im Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. - Olivier Matthys/AP/dpa

Die Frage, wie viele Kraftwerke bis wann gebaut werden könnten, müsse nun zunächst die Industrie beantworten. «Unser Energiemix muss die Realität berücksichtigen, die Wissenschaft ebenso wie die industriellen Realitäten. Er darf nicht auf simplen Ideologien basieren», sagte die Ministerin.

Aktuell 56 Kraftwerke in Frankreich

Frankreich ist nach den USA der zweitgrösste Atomstromproduzent der Welt und verfügt aktuell über 56 Kraftwerke. Das Parlament berät im Moment über ein Gesetz, dass den Bau neuer Akw beschleunigen soll. 2027 soll Baustart für erste neue Meiler sein.

Weiter sagte sie: «Ich muss dem Parlament die physikalischen Zwänge darlegen, die mit diesen neuen Produktionskapazitäten verbunden sind. Dies, um die Entscheidung der Parlamentarier zu erhellen, um klarzustellen, wie weit wir bis 2050 technisch in Bezug auf Solarenergie, Meereswindkraft und Kernenergie gehen können. Dann können wird die besten Entscheidungen für den Energiemix treffen.»

Staatskonzern soll AKW-Leistung erhöhen

Der vor der kompletten Wiederverstaatlichung stehende Stromkonzern EDF solle mehr Atomstrom produzieren, sagte die Ministerin. Sie habe EDF beauftragt zu prüfen, ob die Leistungsfähigkeit der bestehenden Atomkraftwerke erhöht werden kann. Die Kraftwerkskontrollen, die derzeit durchgeführt werden, hätten die Verlängerung der Laufzeit von 40 auf 50 Jahre zum Ziel. «Es muss aber bereits am nächsten Schritt, dem Übergang von 50 auf 60 Jahre, gearbeitet werden.»

Anders als Deutschland will Frankreich für seine Energieversorgung weiter massgeblich auf Atomkraft setzen. Eine «Renaissance der französischen Atomkraft» kündigte Präsident Emmanuel Macron vor einem Jahr an.

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