Frankreich fasst eine Laufzeitverlängerung für seine alternden Atomreaktoren auf mehr als 60 Jahre ins Auge. Der von Präsident Emmanuel Macron einberufene nationale Atomrat hat am Freitag die Aufnahme entsprechender Studien genehmigt.
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Das AKW Golfech im Südwesten Frankreichs auf einer Aufnahme von 2015. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/BOB EDME

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gehe um eine Verlängerung der Laufzeit «auf 60 Jahre und mehr unter den strikten Sicherheitsauflagen der Behörde für Atomsicherheit», teilte der Elysée-Palast mit.
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Vor einem Jahr hatte Macron eine Kehrtwende in der Atompolitik seines Landes verkündet. Anstatt wie bis dahin geplant den Anteil der Atomkraft von 70 auf 50 Prozent herunterzufahren und dafür mehrere Atomkraftwerke zu schliessen, kündigte Macron den Bau von sechs bis 14 neuen Reaktoren an. Den nationalen Atomrat berief er nun ein, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Die Ergebnisse der laufenden nationalen Debatte über den Bau zusätzlicher Reaktoren solle in das künftige Energiegesetz einfliessen, hiess es. Die Regierung war in die Kritik geraten, weil sie ein Gesetz zum Ausbau der Atomkraft auf den Weg gebracht hat, ohne dass das Parlament zuvor das Rahmengesetz geändert hat. Dieses soll nun im Juni debattiert werden.

Der Atomrat bekräftigte das Vorhaben, kleine Atomreaktoren zu entwickeln. Ziel sei es, in den 30-er Jahren über einen Prototypen zu verfügen. Nötig sei auch ein «intensives Nachdenken» über den Kreislauf der Brennstäbe, «damit Frankreich seine strategische Autonomie erhält und verstärkt».

Und schliesslich müsse bedacht werden, welche Folgen ein Ausbau der Atomkraft für die radioaktiven Abfälle haben werde. Dazu seien bereits verschiedene Studien im Gang, die im Lauf des Jahres vorgestellt werden sollen.

«Die Wiederbelebung der Atomkraft ist ein vorrangiges Vorhaben für unser Land, um die Souveränität zu stärken, die Ziele der Dekarbonisierung zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu fördern», betonte der Elysée. Der Atomrat, der zudem mehrere Minister sowie Vertreter der damit befassten Behörden umfasst, solle künftig zwei Mal jährlich zusammentreten.

Der Senat hatte in der vergangenen Woche einen Gesetzesentwurf für einen beschleunigten Bau von Atomkraftwerken verabschiedet. Das Gesetz geht im März in die Nationalversammlung, die den Text noch abändern kann.

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