«Alan Kurdi» erreicht italienischen Hafen auf Sardinien

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Das Rettungsschiff «Alan Kurdi» ist in einem Hafen in Sardinien angekommen. Die 125 Flüchtlinge an Bord warten nun auf weitere Anweisungen.

Die «Alan Kurdi» im September 2020
Die «Alan Kurdi» im September 2020 - sea-eye.org/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rettungsschiff «Alan Kurdi»hat den Hafen von Arbatax auf Sardinien erreicht.
  • Dort wartet es nun auf weitere Anweisungen.
  • An Bord des Schiffes befinden sich 125 gerettete Flüchtlinge.

Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» hat mit 125 geretteten Flüchtlingen an Bord den italienischen Hafen von Arbatax auf Sardinien erreicht. Das Schiff sei im Hafen angekommen und von den Behörden angewiesen worden, auf weitere Anweisungen zu warten. Dies teilte die Hilfsorganisation Sea-Eye am Donnerstag mit. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums dürfen die Geretteten auf Sardinien von Bord gehen, der Grossteil solle dann aber auf europäische Länder verteilt werden.

Die Besatzung hatte am Samstag 133 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet und sich auf den Weg ins französische Marseille gemacht. Zuvor hatte die maltesische Rettungsleitstelle auch nach mehreren Tagen keinen Anlauf-Hafen vermittelt.

Marseille will Flüchtlinge «ohne Bedingungen» aufnehmen

Die südfranzösische Hafenstadt Marseille hatte sich «ohne Bedingungen» bereiterklärt, die Menschen aufzunehmen. Die französische Regierung wies am Mittwoch jedoch darauf hin, dass die «Alan Kurdi» im «nächstgelegenen Hafen» anlegen müsse. Acht Menschen waren bereits von der italienischen Küstenwache von Bord gebracht worden.

«Alan Kurdi»
Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi». - dpa

Das im internationalen Seerecht verankerte Prinzip der Überführung von Geretteten in einen «sicheren Hafen» bedeutet in der Praxis: Bei Rettungsaktionen im zentralen Mittelmeer liegt die Aufnahmepflicht in der Regel bei Italien oder Malta.

Zahl der Bootsflüchtlinge nimmt zu

In diesem Jahr hat die Zahl der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer deutlich zugenommen. Die Menschen versuchen überwiegend von Libyen und Tunesien aus, in die EU zu kommen. Allein aus Libyen gab es zwischen Januar und Juli gut 90 Prozent mehr versuchte Überfahrten als im ersten Halbjahr 2019.

Die Überquerung gilt als eine der gefährlichsten der Welt. Im vergangenen Jahr ertranken nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 1283 Menschen im Mittelmeer. In den vergangenen fünf Jahren gab es insgesamt mehr als 19'000 Tote.

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