Alptraum für Tiere: Tierschützer fordern Böllerverbot an Silvester
Die Silvesternacht ist für viele Haustiere und Wildtiere ein Albtraum. Tierschützer fordern schon seit einigen Jahren immer wieder ein Böllerverbot.
Die Böllerei zum Jahreswechsel setzt viele Haustiere und auch Wildtiere unter Stress. Um Hund, Katze und Co. vor einer «Silvesterneurose» zu schützen, sind Vorsichtsmassnahmen angebracht. Tierschutzorganisationen fordern sogar ein Böllerverbot zumindest rund um Tierheime und ähnliche Einrichtungen.
Tierhalter sollten bereits einige Tage vor Silvester Hunde in bewohnten Gebieten nur noch angeleint ausführen, denn verfrühte Kracher könnten sie in panischem Schrecken davonlaufen lassen. Unfälle, verursacht durch das verstörte Tier, sind oft die Folge.
Rückzugsmöglichkeiten für Tiere
Tierschützerinnen und Tierschützer raten Tierhaltern, knallerfreie Zonen einzurichten. Denn Tiere reagieren besonders sensibel auf Geräusche. Der plötzlich auftretende, ungewohnte Lärm in der Silvesternacht – und häufig auch schon in den Stunden zuvor – versetzt sie in Angst und Schrecken.
Fenster, Türen und möglichst auch die Rollos in der Wohnung sollten in der Silvesternacht geschlossen sein, damit der Lärm und die Lichtblitze zumindest gedämpft werden. Eine Geräuschkulisse von Fernseher oder Radio kann ebenfalls helfen, Aussengeräusche zu überdecken.
Die Auswirkungen des Lärms
Auch bei Vierbeinern kann Angst auf den Magen schlagen oder Überreaktionen auslösen. Konsequente Nahrungsverweigerung, Durchfall, heftiges Zittern oder unaufhörliches Jaulen sind typische Anzeichen.
Wer diese «Silvesterneurose» bei seinem Hund schon einmal beobachtete, sollte ihn einige Tage vor dem Jahreswechsel einem Tierarzt vorstellen. Dieser kann Beruhigungstabletten oder -tropfen verordnen, welche die Folgen solcher Angstzustände mildern.
Rücksichtnahme auf Wild- und Bauernhoftiere
Nicht nur für Haustiere, auch für Wildtiere in Wald und auf Wiesen sowie auf Bauernhöfen ist der Krach in der Silvesternacht ein Stressfaktor. Bei Pferden auf der Weide etwa besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.
Deshalb fordern Tierschützer am Waldrand, in Vogelschutzgebieten, auf Waldlichtungen aber auch rund um Tierheime Zoos und Pferdehöfe Feuerwerk zu verzichten.
Auch Vögel stresst die Böllerei. Untersuchungen zu Langzeiteffekten des Silvesterfeuerwerks zeigen: Die Vögel reagieren mit Angst und Panik, fliegen von ihren Schlafgewässern auf und ziehen sich in teils hunderte Kilometer lange Flüge in weniger besiedelte Gebiete zurück.