Silvester: Die schönsten Bräuche in der Schweiz und Europa
Silvester ist in ganz Europa ein beliebter Feiertag. Dabei hat jedes Land seine ganz eigenen Bräuche. Auch in der Schweiz gibt es regionale Traditionen.
Das Wichtigste in Kürze
- An Silvester und Neujahr gibt es in Europa zahlreiche unterschiedliche Bräuche.
- Auch in der Schweiz unterscheiden sich die Traditionen je nach Region.
- Sie sollen unter anderem die bösen Geister des alten Jahres vertreiben.
Feierlichkeiten zu Silvester und Neujahr sind rund um die Welt beliebt. Das gemütliche Zusammensein bei gutem Essen ist vielerorts eine Tradition. In der Schweiz sind etwa Fondue Chinoise oder Raclette beliebte Klassiker, um gemeinsam zu geniessen und auf Mitternacht zu warten.
Doch haben sich hierzulande und in ganz Europa auch ganz besondere Bräuche etabliert. Viele dieser Bräuche sollen für das neue Jahr Glück und Erfolg bringen. Andere gehen auf alte germanische Traditionen zurück und sollen böse Geister vertreiben.
Schnelle Schweinchen und laute «Chläuse»
In Klosters findet jeweils am 1. Januar das traditionelle «Hotschrennen» statt. Dabei rennen zehn kleine Schweine um die Wette. Die Tiere werden bereits Wochen vor dem Event mit speziellem Training auf ihren grossen Auftritt vorbereitet.
In Gebieten des Appenzellerlandes kommen die «Silvesterchläuse» zu Besuch. Dies gleich zweimal, einmal am 31. Dezember und nochmals am 13. Januar.
Die «Chläuse» sind in drei Gruppen aufgeteilt: Die «Wüeschte», die «Schöne», und die «Schowüeschte», auch Naturchläuse genannt. In Gruppen ziehen die «Chläuse» in die Appenzeller Dörfer ein, meistens melden sie sich mit lautem Schellengeläute an.
Feuer und Lärm zu Silvester
In Hallwil finden am 31. Dezember das «Silväschter-Trösche» und «Silväschter-Füür» statt. Die Einwohner der Gemeinde versammeln sich auf dem Bruderhübel und feiern zusammen den Jahreswechsel.
Bei den Feierlichkeiten wird ein grosses Feuer entfacht. Neben diesem positionieren sich Drescher und schlagen auf ein altes Brett ein. So dreschen sie zu Silvester das alte Jahr aus und das neue ein.
Vielerorts ist es auch Brauch, sich zu Silvester mit Holzmasken und Fellen zu verkleiden und durch die Strassen zu ziehen. Beispielsweise in Laupen, wo verkleidete Jungen mit Wacholderbesen das alte Jahr wegwischen. Sie werden von weiss-bekleideten «Glöggeler» verfolgt, die mit Kuhglocken Lärm machen.
Blei, rote Unterwäsche und Weintrauben
Ein alter, aber immer noch gelebter Brauch kurz nach Mitternacht in Deutschland ist das Bleigiessen. Dabei werden kleine Blei- oder Zinnstücke über der Flamme einer Kerze in einem Löffel oder Pfännchen geschmolzen.
Anschliessend giesst man das flüssige Blei in kaltes Wasser, wo es in einer neuen Form erstarrt. Diese Formen werden dann interpretiert und als Voraussagen für das neue Jahr genutzt.
In Italien hat rote Unterwäsche einen besonderen Stellenwert in der Silvesternacht. Denn zum Jahreswechsel tragen Frauen rote Unterwäsche, diese soll beiden Geschlechtern im neuen Jahr Glück bringen.
In Spanien erklingen um Mitternacht zwölf Glockenschläge der Turmuhr auf dem Platz Puerta del Sol in Madrid. Dieses Spektakel wird landesweit im Fernsehen übertragen. Die Bewohner Spaniens essen zu jedem Glockenschlag eine Weintraube, dies soll Glück im neuen Jahr bringen. In Spaniens gibt es diese zwölf Glückstrauben, oder «uvas de la suerte», abgezählt zu kaufen.