Analyse sieht Atomkraft weltweit vor einem Comeback

Keystone-SDA
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Frankreich,

Laut einer Analyse der IEA steht die Kernenergie vor einer weltweiten Wiederbelebung. Für 2025 wird bei der Stromerzeugung ein neuer Höchststand prognostiziert.

Kernkraftwerk
Kernkraftwerk von Nogent-sur-Seine in der französischen Region Grand Est. Das Interesse an der Kernenergie sei so gross wie seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren nicht mehr. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der IEA steht die Kernkraft international vor einer Rückkehr.
  • Das Interesse an der Kernenergie ist so gross wie seit den 1970er-Jahren nicht mehr.
  • In diesem Jahr wird wohl ein neuer Höchststand erreicht.

Die Kernenergie steht nach einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) angesichts der steigenden Nachfrage nach Elektrizität vor einem weltweiten Comeback.

Das Interesse an der Kernenergie sei so gross wie seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren nicht mehr. Mehr als 40 Länder strebten nach einem Ausbau der Kernenergie, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit.

Zum Anstieg des Elektrizitätsbedarfs komme es nicht nur in klassischen Sektoren wie der Industrie. Sondern auch in neuen Bereichen wie dem Betrieb von Elektroautos und Datenzentren sowie der Nutzung Künstlicher Intelligenz.

Die Stromerzeugung aus der weltweiten Flotte von fast 420 Reaktoren werde 2025 einen neuen Höchststand erreichen, so die IEA.

Auch wenn einige Länder aus der Kernenergie ausstiegen oder ihre Anlagen vorzeitig stilllegten, steige die weltweite Stromerzeugung aus Kernkraftwerken.

Japan nehme die Produktion wieder auf, in Frankreich seien die Wartungsarbeiten an AKW abgeschlossen. Und neue Reaktoren unter anderem in China, Indien, Korea und Europa gingen in Betrieb.

Emissionsarme Energiequelle

Die Kernenergie mache knapp zehn Prozent der weltweiten Stromerzeugung aus. Sie sei nach der Wasserkraft die zweitgrösste Quelle für emissionsarme Elektrizität.

Der Ausbau der Kernkraft stütze sich allerdings stark auf chinesische und russische Technik und Ressourcen wie Uran. Dies beinhalte das Risiko künftiger Abhängigkeiten, führte die IEA an.

China lege erheblich zu. Während klassische Atomstromländer wie die USA und Frankreich mit Verzögerungen und Kostensteigerungen bei der Modernisierung ihrer AKW kämpften.

Hältst du die Kernenergie noch für sinnvoll?

Für einen schnellen Ausbau der Kernenergie seien zusätzlich auch private Investoren nötig, erklärte die IEA.

Auch wenn die Kernkraft sich klassischerweise auf eine staatliche Finanzierung stütze. Ein schneller Ausbau bedeute, dass sich die Investitionen in Kernkraft bis 2030 weltweit auf rund 117 Milliarden Euro verdoppeln müssten.

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Kommentare

User #5789 (nicht angemeldet)

Das IEA und sein unfähiger Grossi sollten sich eher dafür einsetzen, dass es durch das grösste Atomkraftwerk Europas in Saporischschja nicht zum nächsten Supergau kommt. Die Russen befinden sich mächtig in der Vorbereitung dazu und alle schauen weg! Wie damals in Tschernobyl. Wer übernimmt diesmal die Kosten? Die Schweiz?

User #5324 (nicht angemeldet)

Dank mir werden wir bald eines der wenigen Länder ohne Atomstrom sein. Baut Windräder, Leute! Doris Leuthard

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