Angela Merkel ermutigt Mazedonier zu Namensreferendum
Die Mazedonier müssen sich entscheiden, ob das Land zu «Nord-Mazedonien» umbenannt werden soll. Angela Merkel ruft die Bürger zur Änderung auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mazedonier müssen Ende September über eine Namensänderung des Landes entscheiden.
- Bei einem «Ja» würde sich der Gebietskonflikt mit Griechenland entschärfen.
- Angela Merkel nennt das Referendum eine «historische Chance».
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bürger des kleinen Balkanlandes Mazedonien aufgerufen, «die historische Chance» des für Ende September geplanten Referendums über einen neuen Staatsnamen zu nutzen. Eine erfolgreiche Volksabstimmung werde die Tür öffnen für die euroatlantische Verankerung Mazedoniens, begründete Merkel heute Samstag in Skopje vor der Presse ihre Position. Es sei «ein Schlüsseltag» für das Land, der ähnlich wichtig sei wie die Volksabstimmung über die Unabhängigkeit genau vor 27 Jahren. Sie rechne mit einem «positiven Ausgang».
Die Bürger müssen entscheiden, ob der offizielle Name ihres Landes von heute Mazedonien auf dann Nord-Mazedonien geändert werden soll. Ein entsprechendes Abkommen hatten der mazedonische Regierungschef Zoran Zaev und sein griechischer Kollege Alexis Tsipras erzielt. Athen hatte fast drei Jahrzehnte lang verlangt, Mazedonien müsse wegen der gleichnamigen nordgriechischen Provinz seinen Namen ändern. Damit sollten eine Verwechselung verhindert und mögliche Gebietsansprüche abgewehrt werden. Als Druckmittel hatte Griechenland jede Annäherung Mazedoniens an Nato und EU blockiert.
Während die Regierungsparteien ihre Anhänger aufgerufen haben, bei dem Referendum am 30. September mit Ja zu stimmen, sind grosse Teile der Opposition dagegen. Sie behaupten, Mazedonien verlöre mit dem neuen Namen seine nationale Identität.