Ermittlungen nach tödlichem Brand in Nordmazedonien ausgeweitet

Keystone-SDA
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Mazedonien,

Nach dem verheerenden Brand mit 62 Toten in einem Club in Nordmazedonien wird nun auch gegen ehemalige Minister und Beamte ermittelt.

Brand in Kocani
Bei dem Brand in Kocani kamen 62 Menschen ums Leben. - dpa

Nach dem verheerenden Brand bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien mit 62 Toten haben die Behörden die Ermittlungen auf weitere möglicherweise für das Unglück Verantwortliche ausgeweitet. Darunter befinden sich ehemalige Minister und Beamte.

Wie das Innenministerium am Samstag bekannt gab, wurden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Strafverfahren gegen 19 Menschen wegen «schwerer Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit» eingeleitet.

Damit wird nun insgesamt gegen 52 Verdächtige sowie gegen zwei Unternehmen ermittelt. Die Polizei hatte zu Beginn der Untersuchung bereits 33 Menschen festgenommen, darunter sieben Polizisten, einen ehemaligen Wirtschaftsminister sowie drei Ex-Bürgermeister.

Staatsanwalt ermittelt gegen ehemaligen Wirtschaftsminister

Unter den 19 weiteren Verdächtigen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem ehemalige Wirtschaftsminister und Beamte des Ministeriums sowie Beamte der Direktion für Schutz und Rettung, die allesamt zwischen der Eröffnung des Nachtclubs im Jahr 2012 und dem Brand Mitte März im Amt waren.

Die von den Ermittlungen Betroffenen hätten die Schutzmassnahmen «in keiner Weise eingehalten und dadurch das Leben von Menschen und Eigentum in grossem Umfang gefährdet», hiess es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Der Brand hatte sich während eines Auftritts des Hip-Hop-Duos DNK in dem Club «Pulse» in der Stadt Kocani ereignet, in dem sich hunderte junge Fans drängten. Den Ermittlungen zufolge wurde das Feuer offenbar durch Pyrotechnik während der Bühnenshow ausgelöst, die die brennbare Deckenverkleidung des Clubs in Brand setzte.

500 Menschen im Club – aber nur 250 Eintrittskarten verkauft

Die Zahl der Todesopfer wurde zunächst mit 59 angegeben. Anfang der Woche erhöhte sie sich auf 61, nachdem ein 29-Jähriger in einem Spital seinen Verletzungen erlag. Wenige Tage zuvor war der Manager des Clubs gestorben, der Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten hatte.

Laut Innenministerium hatten sich zum Unglückszeitpunkt etwa 500 Menschen in dem Club aufgehalten, obwohl nur 250 Eintrittskarten verkauft worden waren. Viele der Opfer starben im Gedränge, als die Konzertbesucher in Panik zum Ausgang stürmten.

Kommentare

Amediesli

Vieleicht sollte man anfangen, die Korruption zu bekämpfen. Aber leider verdienen zuviele zuviel damit…

User #3569 (nicht angemeldet)

Da wird sich nix ändern.

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