Angela Merkel weist britische Brexit Pläne zurück
«So nicht», könnte man die Botschaft von Angela Merkel übersetzen, die sie den Briten aufgrund ihrer Brexit-Umsetzungspläne zukommen lassen will.
Das Wichtigste in Kürze
- Merkel wirft Grossbritannien Rosinenpickerei vor bei den Brexit-Verhandlungen.
- Der Inselstaat müsse nach wie vor Teil aller Binnenmärkte bleiben.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Pläne der britischen Regierung zum Brexit zurückgewiesen. «Man kann nicht zum Binnenmarkt gehören, wenn man nur in einem Teil zum Binnenmarkt gehören will, in drei anderen Teilen aber nicht», sagte sie am Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin.
Premierministerin Theresa May will für die Zeit nach dem Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union einen möglichst ungehinderten Binnenmarktzugang beim Handel mit Waren. Die mit dem EU-Binnenmarkt verbundene Arbeitnehmerfreizügigkeit zum Beispiel aber lehnt sie ab.
Es geht um «härteste Arbeit»
Merkel sagte, bei den Brexit-Verhandlungen gehe es im Herbst in die entscheidende Phase. In den nächsten sechs bis acht Wochen stehe «härteste Arbeit» bevor. Es sei aber derzeit unklar, was Grossbritannien eigentlich möchte. Vorstellbar sei ein «sehr intensives» Freihandelsabkommen zwischen der EU und Grossbritannien.
May war mit ihren Vorschlägen zur Gestaltung des Brexits bei einem EU-Gipfel in Salzburg vorige Woche auf Ablehnung gestossen. Sie wertete dies als Affront und verlangte neue Vorschläge aus Brüssel. Der britische EU-Austritt ist für den 29. März 2019 angekündigt.