Angela Merkel will Autoindustrie nicht überfordern
Man müsse verhindern, dass man die Automobilindustrie aus Europa vertreibt, meinte Angela Merkel. Sie sieht will nicht mit Grenzwerten überfordern.
Das Wichtigste in Kürze
- Angela Merkel will gemeinsame Position bezüglich CO2-Grenzwerten bei Autos.
- Sie warnt jedoch davor, die Autokonzerne aus Europa zu vertreiben.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Autoindustrie bei geplanten neuen CO2-Grenzwerten der EU nicht überfordern. Merkel sagte heute Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin, die deutsche Regierung müsse zur Frage der künftigen Grenzwerte eine gemeinsame Position erreichen. Sie finde die Vorschläge der EU-Kommission eine vernünftige Grundlage. «Alles, was darüber hinausgeht, birgt die Gefahr, dass wir die Automobilindustrie aus Europa vertreiben.»
Zu den CO2-Grenzwerten gibt es in der Bundesregierung unterschiedliche Positionen. Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte den Vorschlag der EU-Kommission begrüsst. Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze dagegen fordert strengere Grenzwerte.
Zwischenziel in Frage gestellt
Der Kommission zufolge sollen Neuwagen von 2021 bis 2030 im Schnitt 30 Prozent weniger CO2 ausstossen. In einem Zwischenschritt sollen es bis 2025 schon 15 Prozent weniger sein. Die deutsche Autobranche hält diese Pläne der EU-Kommission zur Senkung des Kohlendioxid-Ausstosses für umsetzbar, stellt aber das Zwischenziel in Frage.
Merkel sprach sich zudem für eine Batteriezellenforschung in Europa aus. Es sei gut, dass chinesische Investoren eine Batteriezellenfabrik hierzulande bauen wollten. Es sei aber für Europa wichtig, die strategische Fähigkeit zu bekommen, Batteriezellen zu fertigen. «Ich halte das für die nächsten Jahrzehnte für extrem wichtig.»
Wegen der wachsenden Zahl von Elektroautos in Europa steigt die Nachfrage nach Batterien sowie Batteriezellen. Derzeit kaufen VW, Daimler und BMW Zellen in Asien und bauen diese zu grossen Akkus für ihre Elektroautos zusammen. Die deutsche Regierung und Gewerkschaften fürchten eine zu starke Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern.