Angela Merkels Regierungsflieger muss auf dem Weg zu G20 umkehren

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Argentinien,

Nach kurzer Flugzeit bekommt die Kanzlerin ungute Kunde von der Crew ihrer Regierungsmaschine. Der Kapitän spricht später vom Ausfall elektrischer Systeme.

Angela Merkel verpasst den Auftakt des G20 Gipfels.
Angela Merkel verpasst den Auftakt des G20 Gipfels. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkels Regierungsflieger hatte auf dem Weg zum G20-Gipfel eine Panne.
  • Wegen eines Defekts fiel die gesamte Kommunikation zum Boden aus.
  • Inzwischen ist die Kanzlerin mit Verspätung via Madrid wieder auf dem Weg zum Gipfel.

Als Krisenlöserin erwartet, von einer Panne ausgebremst: Kanzlerin Angela Merkel ist nach einem schwerwiegenden technischen Defekt an ihrer Regierungsmaschine auf dem Weg zum G20-Gipfel wohl nur dank des Können des Flugkapitäns vor Schlimmerem bewahrt worden. «Es war eine ernsthafte Störung», sagte Merkel nach dem Zwischenfall und der Landung in Köln/Bonn.

Statt Gipfelgespräche in Buenos Aires zu führen, musste sie erst einmal in Bonn übernachten. Die in Berlin gestartete Maschine des Typs A340-300 hatte nach etwa einer Stunde Flugzeit über den Niederlanden umkehren müssen. Der Flugkapitän sprach von einem technischen Problem, das den Ausfall einiger elektrischer Systeme bewirkt habe.

Der Airbus «Konrad Adenauer» der Kanzlerin nach der Landung in Köln (D).
Der Airbus «Konrad Adenauer» der Kanzlerin nach der Landung in Köln (D). - epa

Am Freitagmorgen gegen 4.30 Uhr wollten Merkel und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD), der mit ihr reiste, mit einer anderen Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach Madrid und von dort mit einem Linienflug nach Buenos Aires weiterfliegen. Am Abend (Ortszeit) wollte Merkel dann – über zwölf Stunden später als geplant – in Buenos Aires eintreffen und zumindest noch am Abendessen mit den anderen Staats- und Regierungschefs in der argentinischen Hauptstadt teilnehmen.

Chaos auch am G20-Gipfel

Die Organisation des Linienflugs von Madrid aus gestaltete sich kompliziert, zusammen mit Entourage und Personenschützern musste Platz für mehr als ein Dutzend Personen an Bord besorgt werden. Für Freitag geplante bilaterale Treffen am Rande des Gipfels, etwa mit US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, kommen wegen der verspäteten Anreise Merkels zunächst nicht zustande.

Auf dem Flughafen Köln/Bonn erwarteten mehrere Feuerlösch-Fahrzeuge Merkels Flugzeug, das eine harte Landung hatte.
Auf dem Flughafen Köln/Bonn erwarteten mehrere Feuerlösch-Fahrzeuge Merkels Flugzeug, das eine harte Landung hatte. - epa

Offen war, ob die Termine während des G20-Treffens, das bis Samstag dauern soll, nachgeholt werden können. Vor Ort vertreten wurde Merkel von ihrem Gipfel-Sherpa Lars-Hendrik Röller und Finanz-Staatssekretär Wolfgang Schmidt. Wegen des Defekts verpasste Merkel auch das traditionelle G20-«Familienfoto» sowie wichtige Beratungen der Staats- und Regierungschefs.

Leichtfertig abgebrochen wurde Merkels Flug jedenfalls nicht. Die Lage war offenbar ernst. Nach «Spiegel»-Informationen fiel an Bord der «Konrad Adenauer» das ganze System zur Kommunikation mit dem Boden aus. Ein solcher Komplettausfall der Kommunikation, die durch mehrere Ersatzsysteme abgesichert sei, gilt dem Magazin zufolge in der Luftfahrt als gefährlicher Notfall. Deswegen hätten sich die Piloten sofort entschlossen, den Flug abzubrechen.

Hintergrund wird geprüft

Nach bisherigen Erkenntnissen der Luftwaffe ist der Vorfall aber nicht auf Sabotage zurückzuführen. «Es gibt überhaupt keinen Hinweis auf einen kriminellen Hintergrund», sagte ein Sprecher am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Man gehe von einem Fehler in einer elektronischen Verteilerbox aus, die sowohl die Funkanlage als auch das System zum Ablassen des Kerosins steuere. Wegen der Lage sei entschieden worden, nicht nach Berlin zurückzukehren, sondern auf dem Flughafen Köln/Bonn zu landen.

Wieder unterwegs

Angela Merkel ist inzwischen wieder auf dem Weg zum G20-Gipfel nach Argentinien. Nach Angaben der Bundesregierung flog sie am Morgen vom Flughafen Köln-Bonn aus zunächst nach Madrid. Aus Regierungskreisen wurde mitgeteilt, dass die Kanzlerin von dort aus nur noch von einer «sehr kleinen Delegation» begleitet mit einer Linienmaschine weiter nach Buenos Aires fliegen wird.

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