Angriff auf Café in Kramatorsk - Verdächtiger festgenommen
Kiew hat einen mutmasslichen Hintermann des Angriffs auf das Café in Kramatorsk festgenommen. Der Ort war ein beliebter Treffpunkt für Helfer und Soldaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Kiew hat nach dem Angriff auf ein Café in Kramatorsk einen Hintermann verhaftet.
- Er soll «den Terrorakt» laut Präsident Selenskyj koordiniert haben.
- Beim Angriff kamen elf Menschen, darunter Kinder, ums Leben.
Nach dem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk mit mindestens elf Toten ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj ein mutmasslicher Hintermann festgenommen worden.
«Heute hat der ukrainische Geheimdienst zusammen mit Spezialeinheiten der Polizei die Person festgenommen, die den Terrorakt koordiniert hat», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Zugleich sprach er den Angehörigen aller Opfer sein Beileid aus.
In Kramatorsk im Donezker Gebiet war am Dienstag bei einem Raketenangriff eine Pizzeria getroffen worden. Jüngsten Angaben zufolge wurden mindestens elf Menschen getötet und mehr als 60 verletzt. Unter den Toten sind ukrainischen Angaben zufolge auch drei Kinder. Noch immer wird unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten gesucht.
Beliebter Treffpunkt für ausländische Journalisten und Soldaten
Nach Angaben ukrainischer Medien soll das zerstörte Café nahe dem Hotel «Kramatorsk» ein beliebter Treffpunkt für freiwillige Helfer, ausländische Journalisten und Soldaten gewesen sein.
Die kolumbianische Hilfsorganisation Aguanta Ucraina (Deutsch etwa: Bleib standhaft, Ukraine) teilte mit, dass auch ihre Vertreter zu den Verletzten gehören: Der Politiker Sergio Jaramillo, der Schriftsteller Héctor Abad Faciolince und die Journalistin und Kriegschronistin Catalina Gómez wurden beim Abendessen mit der ukrainischen Schriftstellerin Victoria Amelina leicht verletzt. Die Schriftstellerin liegt derweil mit schweren Schädelverletzungen im Koma im Krankenhaus.
Bereits am Dienstag hatte Selenskyj den Anschlag als weiteres Kriegsverbrechen verurteilt. «Solcher Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal.»